Bischöfin Fehrs feiert ökumenischen Lima-Gottesdienst

Auf dem Kirchentag hat sich Bischöfin Fehrs gegen Herabwürdigung von Menschen gestellt. An ihre Zuhörer hatte sie eine klare Botschaft.

Bischöfin Kirsten Fehrs
Bischöfin Kirsten FehrsMarcelo Hernandez / Nordkirche

Berlin/Hamburg. Gemeinsam mit Anglikanern und Alt-Katholiken hat die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs auf dem Kirchentag in Berlin einen Abendmahlsgottesdienst mit Brot und Wein nach der ökumenischen Lima-Liturgie gefeiert. In ihrer Predigt erinnerte die evangelische Theologin an den "einigenden Geist" der Lima-Liturgie, der trotz aller Unterschiede der Konfessionen bewahrt werden müsse.
Fehrs rief dazu auf, nicht in Traditionen verhaftet zu bleiben, sondern "mit Zukunftsmut zu sehen, was vorne dran ist". Diese Verbundenheit sei wichtig in Zeiten, in denen auch in der Welt Zertrennung drohe, sagte sie in der in der evangelischen Kirche St. Thomas in Berlin-Kreuzberg. Sie rief alle Christen dazu auf, gegen öffentliche Herabwürdigung von Menschen und falsche Tatsachenbehauptungen zu protestieren: "Wir können und dürfen uns nicht heraushalten: runter vom Sofa."

Was hinter der Lima-Liturgie steckt

In der zu Beginn der 1980er Jahre entwickelten Lima-Liturgie werden anglikanische, katholische, lutherische und orthodoxe Traditionen in Anlehnung an die Ordnung einer heiligen Messe zu einer Art "Super-Gottesdienst" miteinander verbunden, in dem die Eucharistie gefeiert wird. Am Gottesdienst wirkten neben Fehrs der Bischof der deutschen Alt-Katholiken, Matthias Ring, der anglikanische Bischof für Europa, Robert Innes, und Bischof Ake Bonnier von der Schwedischen Kirche mit.
Die Alt-Katholiken, die sich Ende des 19. Jahrhunderts aus Protest gegen die Festlegung der päpstlichen Unfehlbarkeit bildeten, erkennen die Lima-Liturgie an, die römisch-katholische Kirche hingegen nicht. Mit den Anglikanern (Church of England) haben sie schon lange eine Kirchengemeinschaft, seit 2016 auch mit der lutherischen Schwedischen Kirche. Zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und den Alt-Katholiken gibt es erste Schritte zur Kirchengemeinschaft. (epd)