Bischöfe und Diakonie rufen zur Demo-Teilnahme gegen Rechts auf

Ostdeutschen Landeskirchen und die Diakonie weisen Forderungen nach einer Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund deutlich zurück. „Remigration“ sei zurecht Unwort des Jahres, so die Kirchen.

Die Bischöfe aller evangelischen Landeskirchen in Ostdeutschland rufen zur Teilnahme an Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in der Gesellschaft auf. „Forderungen nach einer Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund weisen wir als Kirche klar und entschieden zurück“, sagte die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kristina Kühnbaum-Schmidt, bei einem zweitägigen Treffen mit ihren Amtskollegen am Donnerstag in Schwerin. Auch die Diakonie ruft zur Beteiligung an den Demonstrationen auf.

Mit „großer Sorge“ nehmen die Bischöfe demnach den „immer stärkeren Zuspruch für rechtsextreme Parolen und Positionen“ wahr. Deshalb begrüßten sie die wachsende Anzahl von Gegendemonstrationen in verschiedenen ostdeutschen Städten wie Schwerin, Rostock, Potsdam, Berlin, Erfurt, Magdeburg und Leipzig.

Die Ideologie rechter Kreise dürfe sich nicht durchsetzen, erklärte Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch. „Wir müssen in einem breiten Bündnis von Demokratinnen und Demokraten dagegenhalten.“ Die aktuellen Recherchen hätten offensichtlich gemacht, dass rassistische Ideologien endgültig in der AfD angekommen seien. Dieser menschenverachtende Hass bedrohe den Kern der Demokratie – die faire Teilhabe aller Menschen, unabhängig von Herkunft, Einkommens, Weltanschauung, Geschlecht oder Alter, so der Diakonie-Präsident.

Die ostdeutschen Bischöfe und die Diakonie reagierten auf die bekannt gewordenen Massenvertreibungsüberlegungen rechter Kreise. „Remigration“ sei völlig zurecht das Unwort des Jahres 2023, so Kühnbaum-Schmidt und die Bischöfe in ihrer gemeinsamen Erklärung.