Bischöfe fordern vollen Zugang zu Hilfsgütern für Menschen in Gaza
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat an die Bundesregierung und an die Vereinten Nationen appelliert, sich weiterhin für eine störungsfreie humanitäre Hilfe im Gazastreifen einzusetzen. Der Druck auf die israelische Regierung müsse erhöht werden, damit die Menschen im Gazastreifen vollen Zugang zu Hilfsgütern und medizinischer Versorgung erhalten, sagte der Paderborner Erzbischof Udo Bentz am Mittwoch in Fulda bei der Herbstvollversammlung der Bischöfe. Bentz ist Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Bischofskonferenz.
Hunderttausende Palästinenser seien mit akuter Nahrungsmittelknappheit konfrontiert. Mehr als 85 Prozent der dortigen Bevölkerung seien Binnenvertriebene. „Die Bedingungen sind katastrophal. Die bisher eingeführten Hilfsgüter reichen bei Weitem nicht aus“, sagte Bentz. Es sei aber auch außerordentlich kompliziert, konkret zu helfen, betonte der Erzbischof.
Bentz sagte, der Platz der Kirche sei an der Seite der Opfer, die unter den Folgen der Gewalt litten – gleich welchem Volk oder welcher Religion sie angehörten. „Wir sind Anwalt der Würde aller Menschen – Israelis wie Palästinenser.“
Nach den Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, gibt es derzeit keine kurzfristige Aussicht auf Frieden. Damit es überhaupt Frieden geben könne, müssten klare und solide Bedingungen vorhanden sein: „eine politische Führung mit Vision, die in der Lage ist, die jeweiligen Bevölkerungsgruppen zu vereinen, die von der religiösen Führung und den gesellschaftlichen Institutionen unterstützt wird, und ein regionaler Kontext, der diesen Prozess unterstützt“, fügte er hinzu. Keine dieser Bedingungen sei momentan gegeben. „Aber wir dürfen nicht aufgeben“, mahnte der Kardinal, der zur Herbstvollversammlung nach Fulda gereist war. Noch bis Donnerstag berät die Deutsche Bischofskonferenz in Fulda.