Bischöfe des Oldenburger Landes eröffnen neues Kirchenjahr

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Alexanderkirche in Wildeshausen haben der evangelische Bischof Thomas Adomeit aus Oldenburg und der katholische Weihbischof Wilfried Theising aus Vechta das neue Kirchenjahr eröffnet. In diesem Jahr feierten Christinnen und Christen im Oldenburger Land bereits zum 15. Mal den Beginn der Adventszeit gemeinsam, teilte ein Kirchensprecher am Sonntag mit. Die Tradition wurde 2009 in der Vareler Schlosskirche begründet.

Theising rief in seiner Predigt dazu auf, der Liebe des menschgewordenen Christus zu vertrauen. Die aktuellen Krisen und die Kriege in der Ukraine sowie im Nahen Osten seien für die Menschen wie ein Beben. „Aber auch die wahrnehmbaren Verfallserscheinungen in unseren Kirchen und in unserer Demokratie sorgen dafür, dass bisher fest geglaubte Haltepunkte infrage gestellt sind“, sagte er laut Redemanuskript.

Adomeit sagte in seiner Begrüßung, der Terrorakt der Hamas am 7. Oktober habe die Welt verändert. Mit der bedrückenden Situation des Krieges in Israel und Palästina kristallisiere sich ein Konflikt heraus, der in die ganze Welt ausstrahle und auch in Deutschland Auswirkungen habe: „Es ist unerträglich, wenn mitten in deutschen Großstädten antisemitische Parolen gegrölt und plakatiert werden, wenn Synagogen, jüdische Friedhöfe und Mahnmale polizeilich beschützt werden müssen, wenn jüdische Eltern Angst haben, ihre Kinder in Kitas und Schulen zu schicken.“

Mit Blick auf die traditionell am ersten Advent eröffneten bundesweiten Spendenaktionen für das katholische Hilfswerks Adveniat und des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“ betonte Bischof Adomeit, dass die Hilfswerke ein Hoffnungslicht zu den Menschen bringen wollten. Frieden müsse noch werden. „Und wir können mithelfen, Leben zu ermöglichen. Das machen uns die Aktionen der Kirchen deutlich.“