Die Schlagzeile “Birkenstock latscht an die Börse” der “Bild”-Zeitung ist vom Verein Deutsche Sprache zur Schlagzeile des Jahres 2023 gekürt worden. Damit habe die Zeitung im Juli einen Bericht über die Geschichte des Schuhherstellers bis zum Börsengang überschrieben, teilte der Verein am Mittwoch in Kamen mit.
“Birkenstock gilt traditionell als bieder und langweilig”, erklärte Vereinsvorsitzender Walter Krämer. Gepaart mit Socken würden die Schuhe oft als das ultimative Erkennungszeichen für Deutsche im Urlaub wahrgenommen. “Hier den Begriff ‘latschen’ aufzugreifen, um den Gang an die Börse zu symbolisieren, zeigt das Spiel mit den Vorurteilen.”
Der zweite Platz geht laut Verein an den “Spiegel” für “Deutschland gegen den Strom”. So hatte das Magazin im April das Abschalten der letzten drei deutschen Kernkraftwerke kommentiert.
Den dritten Platz belegt zum einen die “taz” mit der Überschrift “Persona non Greta”. So hatte die Zeitung im November die Reaktionen auf Greta Thunbergs pro-palästinensische Haltung, die von vielen Aktivisten der deutschen “Fridays-for-Future”-Bewegung verurteilt wurde, beschrieben.
Zum anderen landete auf Platz drei die Schlagzeile “Schnee von gestern” der “Augsburger Allgemeinen”. Damit hatte das Blatt im Oktober auf den 70. Geburtstag von Christoph Daum und seine Kokain-Vergangenheit angespielt.
Die Aktion “Schlagzeile des Jahres” gibt es seit 2010, der erste Sieger war damals “Krieger, denk mal!” Der 1997 gegründete Verein Deutsche Sprache mit Sitz in Dortmund versteht sich als Sprachverein mit dem Ziel, das Deutsche als eigenständige Kultursprache zu fördern. Er kürt jährlich den “Sprachpanscher des Jahres” und wendet sich insbesondere gegen sprachliche “Importe aus dem angelsächsischen Ausland”.