Biosphärenreservat Rhön genügt nun internationalen Standards

Das Biosphärenreservat Rhön erfüllt 33 Jahre nach seiner Gründung jetzt auch offiziell die Anforderungen der Unesco für diese Modellregionen. Hierfür würden der vollständig dem Einfluss des Menschen entzogene Flächenanteil auf rund drei Prozent und die besonders sensiblen Pflegezonen auf rund 18 Prozent der Gesamtfläche des Schutzgebiets verdoppelt, teilte das Thüringer Umweltministerium am Montag mit. Die entsprechende Verordnung trete am Dienstag in Kraft.

Noch-Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) bezeichnete die Rhön als einen Naturschatz in Thüringen. Sie stehe für landschaftliche Vielfalt und Artenreichtum mit vielen Wiesen und Weiden.

Von Beginn an seien Totalschutz- und Pflegezone kleiner ausgefallen als von der Unesco gefordert. Für die notwendigen Erweiterungen seien in Abstimmung mit den Kommunen vor allem Grünland-, Moor- und Waldflächen herangezogen worden, die bereits heute unter Naturschutz stehen. Bei der Vergrößerung der Kernzone seien ausschließlich Flächen im staatlichen Eigentum ausgewählt worden.

Die neue Verordnung berücksichtigt laut Ministerium zudem die Hinweise aus der Region. So sei etwa standortangepasstes Düngen durch Landwirte in den Pflegezonen weiter möglich. Die Errichtung von Windenergieanlagen bleibe im gesamten Biosphärenreservat weiter verboten.

Das sich über Thüringen, Bayern und Hessen erstreckende Mittelgebirge Rhön wurde im März 1991 durch die Unesco als Biosphärenreservat anerkannt. Ziele in der Modellregion sind sowohl der Schutz der natürlichen und kulturellen Vielfalt als auch eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.