Biograf Alois Prinz bekommt Jugendliteraturpreis für sein Gesamtwerk

Auf der Frankfurter Buchmesse ist am Freitag der Deutsche Jugendliteraturpreis verliehen worden. Die Auszeichnung wurde in sieben Kategorien vergeben, der Sonderpreis für das Gesamtwerk ging an den Erzähler und Biografen Alois Prinz, wie der Arbeitskreis für Jugendliteratur mitteilte. Mit seinen Biografien unter anderem zu Hannah Arendt, Ulrike Meinhof, Dietrich Bonhoeffer und Joseph Goebbels habe er das Genre neu definiert und von der Macht einzelner Personen berichtet, Weltordnungen infrage zu stellen, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Nicht wenige der Biografien stünden in einem geschichtlichen und zugleich religiösen Kontext. „Der Glaube steht bei Prinz für die Kraft, Gutes jenseits persönlicher Interessen für eine Allgemeinheit zu bewirken“, urteilte die Jury über den bayerischen Schriftsteller, der 1958 geboren wurde.

Sieger in der Sparte Kinderbuch wurde der Comic „Boris, Babette und lauter Skelette“ von Tanja Esch. Als bestes Bilderbuch wurde „Spinne spielt Klavier. Geräusche zum Mitmachen“ von Benjamin Gottwald ausgezeichnet. In der Sparte Jugendbuch setzte sich der Versroman „Die Sonne, so strahlend und Schwarz“ von Chantal-Fleur Sandjon durch.

Beim Sachbuch überzeugte das Handbuch „Queergestreift. Alles über LGBTIQA+“ von Autorin Kathrin Köller und Illustratorin Irmela Schautz. Die Jugendjury entschied sich für den Roman „Als die Welt uns gehörte“ der britischen Autorin Liz Kessler, der von Eva Riekert übersetzt wurde. Den Sonderpreis „Neue Talente“ gewann Annika Büsing für ihr Debüt „Nordstadt“.

Insgesamt ist der Preis mit 72.000 Euro dotiert, die einzelnen Sieger erhalten je 10.000 Euro. Der Sonderpreis Gesamtwerk ist mit einem Preisgeld von 12.000 Euro verbunden. Der Deutsche Jugendliteraturpreis zeichnet seit 1956 jährlich herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur aus. Die Auszeichnung wird vom Bundesfamilienministerium gestiftet und vom Arbeitskreis für Jugendliteratur vergeben.