Biller und Gneuß mit Niedersächsischem Literaturpreis geehrt

Der Schriftsteller Maxim Biller und die Schriftstellerin Charlotte Gneuß sind am Mittwochabend in Hannover den Niedersächsischen Literaturpreis 2024 geehrt worden. Kulturminister Falko Mohrs (SPD) überreichte den Nicolas-Born-Preis bei einem Festakt im Landesmuseum, wie das Ministerium für Wissenschaft und Kultur mitteilte. Der 1960 in Prag geborene Biller erhielt den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis. Den mit 10.000 Euro dotierten Debütpreis bekam die 1992 in Ludwigsburg geborene Gneuß.

Der Nicolas-Born-Preis wird seit dem Jahr 2000 zu Ehren des Schriftstellers Nicolas Born (1937-1979) verliehen, der in den 1970er-Jahren im niedersächsischen Wendland lebte und wirkte. Bei dem Festakt betonte Biller den Einfluss Borns auf sein Werk: Dessen Blick auf das graue, zerrissene Westdeutschland der 1970er Jahre habe ihn schon als Teenager fasziniert. „Auch ich will mit meiner Literatur nichts anderes tun, als die Welt zu zeigen, wie sie ist – und nicht, wie die Ideologen und literarischen Staubsaugervertreter von heute sie sich wünschen.“

Gneuß wurde für ihr Erstlingswerk „Gittersee“ ausgezeichnet. Der Roman über eine junge Frau, die unter den Mechanismen des DDR-Regimes leidet, sei zu großen Teilen im Wendland entstanden, der Wahlheimat von Nicolas Born, sagte Gneuß. „Er und seine Generation haben dort nicht nur gegen ein atomares Endlager gekämpft, sondern auch utopische Orte geschaffen, die bis heute bestehen.“

Mit dem Nicolas-Born-Preis werden herausragende Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz ausgezeichnet. Seit dem Jahr 2019 wird der Preis alle zwei Jahre im Wechsel mit dem neu eingeführten Walter-Kempowski-Preis für biografische Literatur vergeben.