Bildungsstätte Anne Frank mit neuem Buch zum Umgang mit KI

Die Bildungsstätte Anne Frank befasst sich mit Künstlicher Intelligenz, Antisemitismus und Rassismus – sowie Diskriminierung auch im digitalen Raum. Chancen und Risiken sind im Blick.

Perspektiven rund um Künstliche Intelligenz (KI) und Diskriminierung will die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt beleuchten. Dafür stellte die Bildungsstätte am Donnerstagabend einen Sammelband mit dem Titel “Code und Vorurteil – Über Künstliche Intelligenz, Rassismus und Antisemitismus” vor. “Wir müssen das System mitgestalten. Wenn wir Diskriminierungsformen strukturell begegnen wollen, müssen wir uns ihnen auch im digitalen Raum widmen”, sagte Mitherausgeberin Deborah Schnabel.

Mit dem Band sollen laut Schnabel Risiken und Gefahren von Künstlicher Intelligenz abgewogen und ein Gespräch dazu begonnen werden. “Wir sehen, dass sich Rassismus und Antisemitismus online multiplizieren und dass viele Angst vor KI haben.”

Wer profitiert von der KI, und für wen wird sie zu einer Gefahr? Welche Konsequenzen wird die Technologie für eine offene und vielfältige Gesellschaft haben? Kann sie für von Diskriminierung betroffene Menschen von Nutzen sein? Diese Fragen beleuchten die Autorinnen und Autoren mit Beiträgen, Interviews und Essays aus den Feldern Antisemitismusforschung, Informatik, Technik, Psychologie, politische Bildung und Journalismus.

Zentrale Erkenntnisse der Beiträge zeigen demnach, dass die Datensätze, mit denen Künstliche Intelligenz trainiert wird, niemals neutral sind. “KI reproduziert das, was in der Gesellschaft falsch läuft”, erklärt Schnabel. “Damit sie nicht nur von rechten Akteuren genutzt wird, braucht es progressive Kräfte, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.”

Der Sammelband ist der vierte Band der Publikationsreihe “Edition Bildungsstätte Anne Frank”.