Bildungsministerin verteidigt Headhunter-Projekt gegen Lehrermangel

Trotz einer negativen Evaluation durch das Landesschulamt hat Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) das Headhunter-Projekt zur Gewinnung neuer Lehrkräfte verteidigt. Das Programm, bei dem weltweit Lehrkräfte für Schulen in Sachsen-Anhalt angeworben werden, sei ein Erfolgsmodell und deutschlandweit einzigartig, sagte Feußner am Dienstag in Magdeburg.

Die Magdeburger „Volksstimme“ hatte am Dienstag (Print) berichtet, das Landesschulamt halte über die Hälfte der Zahlungen an Headhunter für „nicht vertragskonform“. Unter anderem hätten sie Lehrkräfte im Ausland angeworben, die kein zu rekrutierendes Unterrichtsfach vorweisen konnten. Häufig sei zudem das geforderte Sprachniveau ausländischer Lehrer nicht ausreichend. Über ein Drittel der angeworbenen Personen habe zudem den Schuldienst wieder verlassen.

Feußner sagte, die Abbrecherquote sei vergleichbar mit anderen Seiteneinsteigern. Die Personalsuche mit Headhuntern sei in der Wirtschaft ein professionelles Instrument und dort gang und gäbe. Es handle sich um eine Maßnahme von vielen, sagte die Ministerin.

Die Anerkennung der Ausbildung dauere aber eine gewisse Zeit, da der deutsche Lehramtsabschluss im Ausland so nicht existiere und die Vergleichbarkeit der Abschlüsse schwierig sei. „Wir brauchen eine Flexibilisierung der Einstellungskriterien“, forderte Feußner. Innerhalb von kurzer Zeit habe man mit dem Headhunter-Projekt 110 Personen unter Berücksichtigung der Abgänge an die Schulen gebracht. Die Kosten dafür seien geringer als die Lehramtsausbildung in Deutschland.