Bild von Kundgebung zu Nahost-Konflikt ist NRW-Pressefoto des Jahres

Bilder von Ereignissen wie Nahost-Kundgebungen, der Trauerfeier für Mevlüde Genç und der gesprengten Rahmedetalbrücke sind die NRW-Pressefotos des Jahres 2023. Den ersten Preis im Wert von 10.000 erhielt am Dienstagabend im nordrhein-westfälischen Landtag der Fotograf Fabian Strauch für ein Bild von zwei parallelen Kundgebungen zum Nahost-Konflikt in Bochum.

Die Jury lobte, es sei ihm „auf beeindruckende Art und Weise gelungen, den gesellschaftlichen Konflikt bildlich auf den Punkt zu bringen“. Das Foto wurde von der Nachrichtenagentur dpa verbreitet und zeigt einen einzelnen Demonstranten, der eine Palästina-Fahne hinter der Menge einer pro-israelischen Kundgebung in die Höhe streckt.

Der mit 5.000 Euro dotierte zweite Preis ging an Christoph Reichwein für ein Bild von der Trauerfeier für die 2022 gestorbene Mevlüde Genç in Solingen. Zu sehen sind Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und der Mann der Verstorbenen, Durmus Genç. Das von der dpa veröffentlichte Bild übermittele eine wichtige Botschaft, erklärte die Jury. „Hier verneigt sich der Staat, symbolisiert durch den Ministerpräsidenten, vor der Lebensleistung von Mevlüde Genç und ihrer Familie.“ 1993 hatten Rechtsradikale das Haus der Familie angezündet, fünf Mädchen und Frauen starben. Mevlüde Genç setzte sich trotz ihrer Trauer für Versöhnung ein.

Platz drei und damit 2.000 Euro erhielt Maximilian Mann für das Foto „Schwimmende Salate – Modernstes Gewächshaus in Europa“. Das Foto erschien im „Stern“. Es zeigt einen Agrarbetrieb in Willich, in dem es um modernste Lebensmittelproduktion geht. Es dokumentiere damit einen Lösungsansatz für die wichtige Zukunftsfrage nach einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und ökologischen Nahrungsmittelproduktion, hieß es.

Der mit 2.000 Euro dotierte Nachwuchspreis ging an Daniel Schröder für sein Bild von der Sprengung der Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid. Die Jury lobte die besondere Perspektive und die ausgewogene Komposition des Bildes aus dem „Soester Anzeiger“. Den Sonderpreis „Das Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen“ im Wert von 3.000 Euro erhielt André Hirtz für seine Fotoberichterstattung in der Funke Mediengruppe über die Ankunft afghanischer Kinder am Flughafen Düsseldorf.

Landtagspräsident André Kuper (CDU) erklärte, die vielen eingereichten Bilder zeigten, wie wichtig guter Lokaljournalismus sei. „Unsere Demokratie braucht verlässliche Informationen über das aktuelle Geschehen.“ Die Bilder erzählten wichtige Geschichten aus ganz NRW und sagten oft mehr als Tausend Worte. Dem Landtag zufolge hatten 76 Fotografinnen und Fotografen 273 Bilder für den Wettbewerb eingereicht. 35 ausgewählte Fotos sind bis Januar im Landtag zu sehen.