„Bibel-Parkour“ in Frankfurt (Oder)
In der St.-Gertraud-Gemeinde werden biblische Geschichten lebendig.
Im Gemeindesaal der Frankfurter St.-Gertraud-Gemeinde im Kirchenkreis Oderland-Spree lädt ein Erzählzelt zum Platznehmen ein. Stühle und Sitzkissen sind um eine Kerze gruppiert, eine Christenlehrergruppe lauscht am Erzählort gespannt einer biblischen Geschichte: Wunder wie die Stillung des Sturmes oder die Blindenheilung sind Ausgangspunkte für die 15 Stationen des „Bibel-Parkour“, der noch bis zum 4. Mai erkundet werden kann.
Anschließend verteilen sich alle auf die verschiedenen „Stationen“. In der „Miniwelt“ – einer Art Theaterbühne auf drei Ebenen – wird mit Holzkegeln, Naturmaterialien, Tüchern, Federn, Steinen und anderen Materialien das Gehörte nachgestaltet. In der „TrickKiste“ werden die Ideen zu einem Trickfilm gebündelt. An einem großen Monitor werden Eindrücke und Kommentare großflächig gemalt oder geschrieben.
Für Klein und Groß
In einer Sandkiste, die von unten farbig beleuchtet wird, entstehen Werke aus Sand. Stifte, Aquarellfarben und Stempel liegen bereit, um biblische Geschichten mit der eigenen Fantasie auszumalen. Vier Rechner stehen bereit, an denen die Teilnehmer mit dem Computerspiel Minecraft gemeinsam biblische Kulissen entwerfen können.
Barbara van der List-Pestner, Kreisbeauftragte des Kirchenkreises Oderland-Spree für die Arbeit mit Kindern und Familien, hat zusammen mit Susanne Noack, Pfarrerin in Frankfurt-Lebus, den „Bibel-Parkour“ realisiert. „Er ist für Menschen von sechs Jahren bis ins hohe Alter gedacht“, sagen sie. Auch generationsübergreifende Gruppen, Vorschulkinder und Schulklassen, Christenlehregruppen, Konfis und Jugendgruppen, Seniorenkreise, Gemeindegruppen, Studierende, Familien, Paare, Neugierige sind eingeladen, sich kreativ auf eine biblische Erkundungstour zu begeben.
Am Sonntag, 30. April, steht der „Bibel-Parkour“ im Mittelpunkt des Familiengottesdienstes um 11 Uhr. Bibelerzählerin Simone Merkel ist eingeladen. Ein Mittagessen steht zur Stärkung bereit. „Ein wirklich wundervolles Projekt, das unglaubliche Reaktionen bei den Teilnehmenden auslöst“, sagt van der List-Pestner.
Mit Hand und Herz
Die Idee zum „Bibel-Parkour“ stammt aus dem Kirchenkreis Mecklenburg. Anfang 2020 war die „GeschichtenWerkstatt“, so der ursprüngliche Name, zum ersten Mal in der Landeskirche zu Gast. Initiiert durch die damalige Studienleiterin beim AKD für die Arbeit mit Kindern, Simone Merkel, und Barbara van der List-Pestner. Merkel und Pfarrer Gerold Vorländer von der Berliner Stadtmission haben eine Praxisanleitung zum „Bibel-Parkour“ erstellt, damit alle mit Hand und Herz biblischen Geschichten auf die Spur kommen.
Dem Ganzen liegt nach den Angaben der St.-Gertraud-Gemeinde die Überzeugung zugrunde, dass Menschen in und mit Geschichten leben: „Sie können trösten und heilen, ermutigen und irritieren, verbinden und motivieren“, heißt es in der Projektbeschreibung. Erfahrungen des Lebens und mit Gott seien in Geschichten aufgehoben. „Wer Geschichten erzählt, teilt Erfahrungen aus. Wer Geschichten entdeckt, macht eigene Erfahrungen.“
Überraschendes und Erhellendes
Nachdem alle aus der Christenlehre wieder im Erzählzelt zur Abschlussrunde zusammengekommen sind, schauen sie sich an, was an Kreativem entstanden ist. „Überraschendes und Erhellendes wird dann geteilt“, sagt Barbara van der List-Pestner.
Bis 4. Mai, St.-Gertraud-Kirche, Gertraudenplatz 6, 15230, Frankfurt (Oder), jeweils von 9 bis 12, 14 bis 17 und 18 bis 20 Uhr. Kosten entstehen keine.
Mehr Informationen und Anmeldung: www.kirche-oderland-spree.de/blog/115834