Wie äußert sich eine Angststörung? Wie eine Depression? Laut Studie wissen viele junge Leute, was bei entsprechenden Symptomen helfen könnte. Jugendliche aus prekären Verhältnissen benötigten aber mehr Unterstützung.
Das Bewusstsein für die eigene mentale Gesundheit ist laut Studie bei Jugendlichen in Deutschland ausgeprägt. Knapp 80 Prozent haben demnach eine Vorstellung davon, wie sich psychische Erkrankungen äußern können, wie aus einer repräsentativen Sinus-Jugendstudie im Auftrag der Krankenkasse Barmer hervorgeht. 72 Prozent hätten Kenntnis, was ihnen bei psychischen Belastungen helfen könne. Befragt wurden 2.000 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren.
Demnach sind Mädchen und Jungen aus höher gebildeten Gruppen (74 Prozent) besser informiert als Jugendliche aus bildungsferneren Lebenswelten (63 Prozent). Ihnen fehlten “wichtige Handlungsstrategien”, erklärte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Er forderte mehr Unterstützung. Anlaufstellen für Hilfe bei einer psychischen Belastung seien nicht allen Jugendlichen bekannt. Das müsse sich dringend ändern.
Laut Studie haben bereits drei Viertel im eigenen Umfeld erlebt, dass jemand psychisch belastet war. Mehr als die Hälfte der Befragten waren bereits selbst psychisch belastet (61 Prozent). Nur 38 Prozent hielten es für leicht, über ihre eigene psychische Situation zu sprechen. “Es gibt nach wie vor eine hohe Hemmschwelle”, mahnte Straub. “Dabei ist es wichtig, dass psychische Belastungen kein Tabuthema mehr sind.” Eine niedrigschwellige Hilfe sei elementar.