Betroffene der Trierer Amokfahrt vom Dezember 2020 berichten laut zuständiger Stiftung von Schwierigkeiten, finanzielle Unterstützung durch Dritte zu bekommen. Dabei gehe es etwa um Hilfsmittel, die die Krankenkasse nicht länger erstatte, oder Weiterbildungen und Umschulungen, die der Rententräger nicht fördere, erklärte die „Stiftung für die Betroffenen der Amokfahrt 1. Dezember 2020“ am Dienstag. Auch gehe es beispielsweise um Verdienstausfälle, die nach Arbeitszeitreduzierungen infolge der Belastungen durch die Tat nicht gezahlt würden.
„Das Leiden geht nicht einfach vorbei“, erklärte die Kuratoriumsvorsitzende Regina Bergmann. „Das Erlebte vom 1. Dezember 2020 bleibt und bestimmt das weitere Leben.“ Dass Betroffene beispielsweise austherapiert würden, beschäme viele und das Ringen um die Anerkennung von Versorgungsbezügen nehme vielen die Kraft, die sie zur Bewältigung der Amoktat bräuchten. Dementsprechend plant die Stiftung den Angaben zufolge, demnächst ein Informationstreffen mit Experten anzubieten, die Fragen beantworten. Auch wolle die Stiftung dann ihre Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten wie die Finanzierung von Therapien, Weiterbildungen oder Umschulungen vorstellen.
Am 1. Dezember 2020 war zur Mittagszeit ein Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit durch die belebte Fußgängerzone in der Trierer Innenstadt gefahren. Dabei hatte er sein Fahrzeug in der Absicht, möglichst viele Menschen zu töten, gezielt auf Personen und Gruppen zugesteuert. Fünf Menschen waren unmittelbar gestorben, weitere teilweise schwer verletzt worden. Ein weiterer Mann war zu einem späteren Zeitpunkt an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Der Täter wurde wegen mehrfachen Mordes, versuchten Mordes und versuchten Totschlags zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet.