Beschäftigte geben diakonische Werkstätten gute Noten

8400 Menschen mit Behinderungen arbeiten in den Einrichtungen der Diakonie. Sie äußern sich sehr zufrieden – abgesehen vom Gehalt.

Menschen mit Behinderung arbeiten für die Diakonie (Symbolbild)
Menschen mit Behinderung arbeiten für die Diakonie (Symbolbild)Industrieblick / Fotolia

Flintbek. Beschäftigte mit Behinderungen geben den diakonischen Werkstätten in Schleswig-Holstein gute Noten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens "xit" aus Nürnberg, die das Diakonische Werk in Flintbek bei Kiel vorstellte. Gut bewerteten die Werkstattbeschäftigten ihre persönliche Entwicklung und Bildung, Mitbestimmungsmöglichkeiten und soziale Beziehungen in den Einrichtungen. Bezahlung und Beschwerdemöglichkeiten wurden dagegen schlechter bewertet. Mit 77 von 100 erreichbaren Punkten schätzen sie ihre Lebensqualität als sehr hoch ein. Rund 1.600 Werkstattbeschäftigte wurden im vergangenen Jahr befragt.
"Das zeigt, dass die Werkstätten einen wichtigen Beitrag für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben leisten", sagte Landespastor Heiko Naß. Bei den Löhnen hätten die Einrichtungen geringen Spielraum. "Darüber müsste eine gesellschaftliche Debatte geführt werden." Das Gleiche gelte für den Übertritt der behinderten Menschen zum allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Quote der Arbeitslosen mit Schwerbehinderung liege weit höher als die Arbeitslosenquote insgesamt.

Lebensqualität verbessert

Die Finanzierung der Einrichtungen durch Land, Kommunen und Bund in Höhe von 186 Millionen Euro hat sich nach Angaben der Forscher ausgezahlt. Demnach verbessern die Sozialausgaben die Lebensqualität der behinderten Menschen. Außerdem profitieren sowohl der Arbeitsmarkt als auch die regionale Wirtschaft von den Werkstätten. Es werden Arbeitsplätze geschaffen, und die Einrichtungen kaufen Dienstleistungen und Produkte.
In Schleswig-Holstein arbeiten 11.000 Menschen mit Behinderungen in Werkstätten, 8.400 davon in 21 Einrichtungen der Diakonie. Angeboten werden Bildung, Qualifizierung und Arbeitsplätze in verschiedenen beruflichen Sparten. Ziel ist eine Teilhabe am Arbeitsleben. (epd)