Bertelsmann unterstützt Digitalisierung jüdischer Familiennachlässe

Mit 120.000 Euro unterstützt der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann das Jüdische Museum Berlin (JMB) bei der Digitalisierung seiner Verlags- und Verlegernachlässe. Damit sollen sie einer weltweit interessierten Öffentlichkeit online zugänglich gemacht werden, wie der Bertelsmann-Konzern am Montag in Gütersloh mitteilte.

Von 2024 bis 2026 stelle Bertelsmann dafür jährlich jeweils 40.000 Euro bereit. Auch andere deutsche Konzerne wie Siemens sowie Stiftungen unterstützen demnach das großangelegte Digitalisierungsprojekt der Archivalien des Jüdischen Museums, hieß es.

Das Berliner Museum verfügt nach eigenen Angaben über rund 1.800 dort archivierte Familiennachlässe. Sie seien über Verfolgung und Emigration hinweg bewahrt und von Nachkommen aus aller Welt gestiftet worden. Die wertvollen Quellen würden einzigartige Einblicke in mehr als 250 Jahre der Geschichte jüdischer Familien in und aus Deutschland geben. Sie zeugten vom jüdischen Leben ebenso wie vom Leben in der Gesamtgesellschaft, aber auch von Ausgrenzung, Verfolgung, Exil und Neubeginn.

Nach Aussage von Museumsdirektorin Hetty Berg ist die Digitalisierung von Archivalien und Sammlungsobjekten einer der Schwerpunkte der digitalen Transformation des Museums. Ziel sei es, bis 2026 rund 500.000 Lebenszeugnisse von Jüdinnen und Juden online zu stellen. Die Digitalisierung der Familiensammlungen solle auch nach 2026 kontinuierlich weitergeführt werden. Das Museum wolle die zentrale Plattform jüdischen Lebens in Deutschland sein, auch im digitalen Raum, sagte Berg.