Bertelsmann-Chef Rabe will 2026 aufhören

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe will Ende 2026 aus dem Unternehmen ausscheiden. „Bis Ende 2026 läuft mein Vertrag noch. Mein Plan ist, dass ich mich dann anderen Aufgaben zuwende“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Medienkonzerns der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Bis dahin sei er knapp 21 Jahre im Bertelsmann-Vorstand gewesen, davon 15 Jahre als Vorsitzender. Das sei „der richtige Zeitpunkt für neue Impulse“.

Rabe will nach eigenen Worten „die Konzernwelt verlassen“ und auch keine Aufsichtsratsmandate mehr anstreben. „Ich möchte dann frei sein“, sagte der 58-Jährige: „Vorstellen kann ich mir allenfalls die eine oder andere unternehmerische Aufgabe, aber eher als Unterstützer und Berater.“

In den kommenden Jahren wolle Bertelsmann neue Geschäftsbereiche aufbauen, sagte Rabe der Zeitung. Das Mediengeschäft werde dabei aber prägend bleiben. Er sehe große Chancen im digitalen Gesundheitsgeschäft in den USA.

Außerdem wolle der Konzern seine regionalen Geschäfte neu gewichten. „Neben den USA werden auch Brasilien, Mexiko, Indien immer wichtiger“, sagte Rabe. Am Ende gehe es um eine breitere Aufstellung des Konzerns im Sinne der Gesellschafter, der Bertelsmann-Stiftung und der Familie Mohn, „die praktisch ihr gesamtes Vermögen in Form von Bertelsmann-Aktien halten“. Rabe will künftig vor allem kleinere Unternehmen zukaufen. „Die Regel heißt: kleine und mittelgroße Käufe im Laufe der Zeit zusammenbinden und zu größeren Geschäften formen.“

Der Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann ist nach eigenen Angaben weltweit in rund 50 Ländern tätig. Zum Konzernverbund gehören die RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato Group, Bertelsmann Marketing Services, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fondsnetzwerk Bertelsmann Investments. Mit 85.000 Beschäftigten erzielte das Unternehmen 2022 einen Umsatz von 20,2 Milliarden Euro.