Berliner Stadtmission startet in Kältehilfesaison

Die Berliner Stadtmission unterstützt ab Freitag wieder mit drei Bussen die Kältehilfe in der Hauptstadt. Erstmals ist sie dabei nach eigenen Angaben vom Donnerstag vollständig auf Spenden angewiesen. Bis zum vergangenen Jahr habe sich der Bezirk Neukölln an den Kosten beteiligt, hieß es bei der Vorstellung der Angebote der Kältehilfe.

Ziel der Kältebusse sei es, Menschen vor dem Erfrieren zu bewahren und sie in Notunterkünfte zu bringen, sagte die Sprecherin der Stadtmission, Barbara Breuer. Während des letzten Winters hätten die Busse 1.580 Menschen ohne Obdach in Unterkünfte gebracht. Das seien 237 Menschen mehr als im Vorjahr, sagte Breuer: „Tendenz steigend.“ Betroffene, die sich nicht in Unterkünfte bringen lassen, würden mit heißem Tee, einer Suppe und einem Schlafsack versorgt.

Zum 30-jährigen Bestehen der Kältebusse der Stadtmission und angesichts des Mangels an bezahlbarem Wohnraum beklagte deren Sprecherin eine „zunehmende Verelendung auf der Straße“. In den 90er Jahren seien die Chancen für Menschen, die vom Leben auf der Straße weg in Wohnungen wollten, besser gewesen als derzeit. Die Leiterin der Notübernachtung der Stadtmission in der Lehrter Straße, Anna Behnke, sagte: „Kältehilfe gibt es nur, weil es keine nachhaltigen Lösungen für die Menschen gibt.“

Ein wachsendes Problem bei der Kältehilfe ist der Mangel an Plätzen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Laut Breuer gibt es in Berlin keine barrierefreie Notunterkunft. An einigen Orten stünden Betten zur Verfügung, deren Höhe verstellbar ist. Viele Menschen mit eingeschränkter Mobilität seien aber auf Hilfen angewiesen.