Der Berliner Senat will kirchliche Friedhofsträger angesichts sinkender Einnahmen und steigender Kosten bei der Bewirtschaftung ihrer Grünflächen unterstützen. Im Rahmen einer 2022 getroffenen Vereinbarung zwischen dem Land und der evangelischen Landeskirche gebe es eine pauschale Ausgabenbeteiligung des Landes zur Unterhaltung dieser Friedhofsflächen als Teil des öffentlichen Grüns, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort der Senatsumweltverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Zur Höhe der Ausgabenbeteiligung wurden keine Angaben gemacht.
Die Vereinbarung sehe vor, dass die evangelischen Friedhöfe entsprechend der jeweils bestehenden Öffnungszeiten der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen und über die reine Verkehrssicherheit hinaus eine Infrastruktur mit allgemein nutzbaren Ausstattungen wie Wegen, Wiesenflächen, Gehölzen und Bänken gewährleistet werde. Die Grünflächen der Friedhöfe erfüllten auch für die Allgemeinheit eine wichtige Erholungsfunktion.
Weiter hieß es, dass ein Ankauf nicht genutzter Friedhofsflächen sinnvoll sei, etwa für den Bau von Wohnungen, Schulen, Kindertagesstätten oder zur Verringerung des Grünflächendefizits in dicht bebauten Stadtteilen. Allerdings plane der Senat derzeit weder den Ankauf noch die Pachtung von Friedhofsflächen zur Umwandlung in öffentliche Grünanlagen. Der Senat begrüßte grundsätzlich die durch den Evangelischen Friedhofsverband Berlin-Stadtmitte angestrebte Schaffung von Wohnraum und sozialer Infrastruktur angesichts des hohen Bedarfs in vielen Stadtteilen.