Der Berliner Senat rechnet bis zum Ende des Jahrzehnts mit einer Steigerung der Wohnungslosenzahlen in der Hauptstadt um knapp 60 Prozent. So verdoppelte sich bereits die Zahl der untergebrachten wohnungslosen Personen zwischen 2022 und Anfang 2025 von 25.975 auf 53.610, wie aus einer am Montag veröffentlichten Antwort der Senatssozialverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus hervorgeht.
Eine sogenannte Bedarfsprognose von Anfang März gehe für Ende des Jahres von 55.456 Personen aus, die von den Berliner Bezirken untergebracht werden müssten. Diese Zahl werde bis Ende 2029 voraussichtlich auf 85.657 Personen ansteigen.
Zusammen mit den voraussichtlich benötigten Unterbringungsplätzen in Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge, in Gemeinschaftsunterkünften und in der Ankunfts- und Notunterbringungseinrichtung Tegel liege der Gesamtbedarf Ende 2025 bei 90.012 Menschen. Dieser wachse bis Ende 2029 auf 114.564 Personen.
Für Anfang 2024 wurden neben 47.260 untergebrachten Wohnungslosen 2.364 verdeckt wohnungslose Personen gezählt, die bei Angehörigen, Freunden oder Bekannten unterkamen. Außerdem wurde Ende Januar 2024 von 6.032 obdachlosen Menschen ausgegangen, die auf der Straße oder in Behelfsunterkünften lebten.
Die Zahl der wohnungslosen Personen wird den Angaben zufolge seit 2022 vom Statistischen Bundesamt jährlich zum 31. Januar veröffentlicht. Eine ergänzende Statistik über „weitere Formen der Wohnungslosigkeit“ wie obdachlose oder verdeckt wohnungslose Menschen wird seit 2024 alle zwei Jahre im Auftrag der Bundesregierung veröffentlicht.