Berlins Kultursenator: Einsparungen sind nicht zu vermeiden

Der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU) hält die vom schwarz-roten Koalition Senat geplanten Kürzungen im Kulturetat für unvermeidbar. „Wir kommen an den Einsparsummen, die jetzt im Raum stehen, nicht vorbei“, sagte Chialo der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag) mit Verweis auf die allgemeine Haushaltslage in Berlin. Insgesamt müssten im Kulturbereich 121 Millionen Euro gekürzt werden.

„Das ist etwas, was natürlich viele persönlich schmerzt und trifft“, sagte Chialo. In der Vergangenheit sei das Geld mit vollen Händen ausgegeben worden. Nun seien strukturelle Änderungen nötig.

„Und diese strukturellen Änderungen müssen wir jetzt verhandeln und mit den Häusern entsprechend umsetzen“, sagte der CDU-Politiker, der einen Mentalitätswechsel forderte: „Dieses paternalistische: ‘Ich halte die Hand über Euch, macht Euch keine Sorgen’ weicht einem Mehr an Eigenverantwortung.“

Ob ein Haus fünf Opernaufführungen im Jahr plane oder 20, das sei nicht seine Entscheidung, sagte Chialo: „Das heißt, der gute Kaufmann am jeweiligen Haus muss auch zum Tragen kommen.“

Chialo hält es für möglich, mehr Geld von Unternehmen und Privatleuten für kulturelle Angebote zu mobilisieren. Er nannte beispielhaft die Kooperation von BMW mit der Staatsoper Unter den Linden. Es sei auch möglich, verstärkt vermögende Kunstliebhaber anzusprechen. „Es gibt ja viele Fördervereine, mit denen man in diesen Zeiten vielleicht noch einmal in einen völlig anderen Austausch kommt, weil die Situation für viele Häuser wirklich nicht unkritisch ist“, sagte der Kultursenator.