Berliner Bischof Stäblein froh über neue Pop-Up-Taufen

Auch wenn er selbst sagt, dass er anfangs skeptisch war: Für Berlins Bischof Christian Stäblein sind die Pop-Up-Taufen ein Erfolg. Einige hat er selbst vorgenommen.

Bischof Christian Stäblein tauft am Ostersonntag diesen Mann in der Berliner Genezarethkirche
Bischof Christian Stäblein tauft am Ostersonntag diesen Mann in der Berliner Genezarethkircheepdbild / Hans Scherhaufer

Landesbischof Christian Stäblein hat die neuen Pop-Up-Taufen in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) begrüßt. Zunächst sei er mit Blick auf diese Form einer schnellen Aufnahme in die Kirche skeptisch gewesen, räumte Stäblein vor der EKBO-Landessynode ein. Nachdem er an solchen Taufen selbst teilgenommen habe, sei er nun jedoch „froh, dass wir das ermöglichen“.

Zur Begründung verwies der Landesbischof auf ein Pop-Up-Tauffest am Ostersonntag in der Genezarethkirche in Berlin-Neukölln. Dort hatte er einige der über 20 Taufen selbst vorgenommen. „Der Ernst dieser Taufen, die lange Anbahnung, von der die Menschen in den Taufgesprächen, die wir selbstverständlich geführt haben, erzählt haben – 10, 20, einer hatte 40 Jahre auf diesen Tag hingelebt, an dem sich diese Möglichkeit bietet – der Ernst dieser Taufen, von denen nicht eine mal so eben war, übersteigt vieles, was ich an diesem Punkt erlebt habe in meiner Berufspraxis“, betonte Stäblein.

Einmal im Monat wird getauft

„Alle Hindernisse von Milieuschranken, vermeintlich nötiger Familienfeier oder einer bestimmten Kirchlichkeit waren durch die Pop-up-Gelegenheit überwunden“, so der Landesbischof. Unter Hinweis auf die vielfältigen Formen der Seelsorge in der evangelischen Kirche betonte er: „Es nimmt nichts von unserer sonstigen Taufpraxis, es nimmt nichts von unseren Tauffesten weg.“

Sogenannte Pop-Up-Taufen werden seit Jahresbeginn etwa in Berlins evangelischer Bischofskirche, der Marienkirche beim Alexanderplatz, an jedem letzten Mittwoch im Monat angeboten. Bedingung ist dort nur ein vorausgehendes, rund halbstündiges Kennenlerngespräch mit einem Mitglied des zuständigen Seelsorgeteams. Voraussetzung einer Erwachsenentaufe ist in der evangelischen und katholischen Kirche sonst in der Regel eine mehrmonatige Vorbereitungsphase mit Glaubensgesprächen der Kandidatinnen und Kandidaten.