Wieder hat es Taibeh getroffen: Diesmal haben laut Berichten radikale Siedler Autos in dem christlich-palästinensischen Dorf angezündet und Drohbotschaften an Hauswände gesprüht.
Taibeh, das letzte rein christliche Dorf im besetzten Westjordanland, ist örtlichen Medienberichten zufolge erneut Ziel von Angriffen geworden. Demnach sollen extremistische jüdische Siedler in der Nacht zu Montag Fahrzeuge in Brand gesetzt, Eigentum beschädigt und Hassgraffiti an Häusern angebracht haben. Ein vom lateinischen Pfarrer Taibehs, Baschar Fawadleh, geteiltes Foto zeigt ein hebräisches Graffiti: “Ihr werdet es noch bereuen”.
Wie der Pfarrer bestätigte, wurden zwei Autos verbrannt. Der Vorfall habe sich im Osten des Dorfes ereignet, und Augenzeugen hätten drei Täter ausgemacht: Erwachsene, einer von ihnen sei bewaffnet gewesen, erklärte der Geistliche. Taibeh wird mit dem neutestamentlichen Ephraim identifiziert.
Die Lage für Christen in Taibeh werde immer schlimmer, erklärte der Abt der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem, Nikodemus Schnabel. “Die Gewalt der Siedler wird immer hemmungsloser!”, so Schnabel auf der Plattform X.
Im Juli hatten Siedler nach Kirchenangaben zweimal Feuer in dem 1.300-Einwohner-Dorf gelegt, darunter in Feldern nahe der historischen Georgskirche aus dem 5. Jahrhundert sowie in der Nähe des Friedhofs. Die Feuer konnten gelöscht werden, bevor sie auf Gebäude übergriffen. Die drei Pfarrer des Ortes hatten in einer gemeinsamen Stellungnahme tägliche “systematische Attacken” auf Taibeh beklagt.