Bericht zur Lage der Natur vorgestellt

Die Landesregierung hat am Dienstag ihren zweiten „Bericht zur Lage der Natur in Thüringen“ vorgelegt. Auf mehr als 140 Seiten liefere die Publikation Daten und Fakten zu Zustand und Entwicklung der Umwelt in Thüringen, sagte Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) in Erfurt.

Unter anderem empfehle der Bericht einen Ausbau der Naturschutzförderung sowie eine Abkehr von intensiv genutzten Landwirtschaftsformen. Auch der Wald solle naturnah umgebaut werden. Diese Maßnahmen dienten zugleich der Abmilderung der derzeit zu beobachteten Klimaveränderungen mit ihren negativen Folgen für die Natur in Thüringen.

Der Bericht gebe dabei einen beispielhaften Überblick über Pflanzen und Tiere. Er informiere, warum Arten gefährdet seien und wie seltene Arten besser geschützt werden können. In Thüringen lebten derzeit 44 Prozent der in Deutschland vorkommenden Wirbeltiere sowie 72 Prozent aller Pflanzen und Pilzarten. Mit 55.000 geschätzten Tier, Pflanzen-, Pilz- und Flechtenarten gehöre der Freistaat zu den artenreichsten Bundesländern.

Die hohe Artenvielfalt liegt für Stengele vor allem in der Vielfalt von Lebensräumen begründet. Thüringen trage für den Schutz einer Reihe von Lebensräumen und Arten bundes- oder sogar weltweit eine besondere Verantwortung. Das betreffe Arten, die nur im Land vorkommen wie etwa die Rhön-Quellschnecke und der Berg-Blattkäfer. Der Freistaat trage zudem Verantwortung für Arten, die nur ein kleines mitteleuropäisches Areal bewohnten, wie etwa der Feldhamster, die Zwergheideschnecke oder der Steinkrebs.