Bericht: Umstrukturierung beim Kölner „domradio“ geplant

Beim Kölner Bistumssender „domradio.de“ ist einem Zeitungsbericht zufolge eine grundlegende Strukturveränderung geplant: Der bisher beim Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V. angesiedelte Sender solle dem langjährigen Träger entzogen und in eine gemeinnützige GmbH überführt werden, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montag). Die rund 30 Mitarbeitenden sollten demnach an diesem Montag von Generalvikar Guido Assmann über den Umbau informiert werden.

Der bisherigen Führung aus Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen und Geschäftsführer Carsten Horn solle ein weiterer Manager an die Seite gestellt werden, schrieb die Zeitung. Dieser solle seinen Posten bereits am 1. April übernehmen. Das Erzbistum Köln wollte sich zu den Veränderungen auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) zunächst nicht äußern. „Sobald Veränderungen anstehen, werden wir zeitnah auch die interessierten Medien informieren“, erklärte eine Sprecherin.

Der Vorsitzende des „domradio“-Programmbeirats, Jürgen Wilhelm, kritisierte die Pläne des Erzbistums. „Unter dem eher durchsichtigen Vorwand einer bloßen Umorganisation der Trägerstruktur und der unnötigen Vergrößerung des Managements ist jetzt offenbar die Degradierung zu einem reinen Verkündigungssender des Erzbistums beabsichtigt“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Für ein solches Profil habe das „domradio“ aber keine Sendelizenz.

Der Programmbeirat stehe für ein journalistisch unabhängiges Angebot, das durch die Ansiedlung von „domradio.de“ beim Bildungswerk des Erzbistums gewährleistet sei, sagte Wilhelm. Der Beirat sei eingerichtet worden, um die Pluralität der Gesellschaft zu spiegeln. „Deshalb widersetzen wir uns dem Versuch einer Gleichschaltung der Institutionen im Erzbistum Köln“, sagte Wilhelm. Für Dienstag habe er eine Sondersitzung des Programmbeirats anberaumt.