Bericht: Mostar bleibt 30 Jahre nach Brückenzerstörung gespalten
Drei Jahrzehnte nach der Zerstörung der Brücke von Mostar (Stari most) bleibt die historische Stadt in Bosnien-Herzegowina entlang ethnischer Grenzen gespalten. Das Wahrzeichen wurde am 9. November 1993 von der kroatischen Armee im Bosnienkrieg zerbombt und später wiederaufgebaut. Bis heute wirke sich der Vorfall auf das Zusammenleben aus, berichtet Radio Slobodna Evropa/Radio Free Europe (RFERL, Donnerstag).
Solange es auf jeder Seite der Brücke je ein Krankenhaus, ein Postamt, eine Universität und ein Kulturzentrum gebe, bleibe Mostar „geteilt“, wird ein Bewohner zitiert. Der Auslandssender berichtet von einer „unsichtbaren Grenze“. Während die rund 100.000 Bewohner Versöhnung suchten, hielten vor allem Lokalpolitiker die Spaltung zwischen Kroaten und Bosniaken aufrecht, hieß es.
Der Bosnienkrieg mit mehr als 100.000 Toten endete 1995. Danach wurde die „Alte Brücke“ wiederaufgebaut und gemeinsam mit den umliegenden Bauten aus der osmanischen und Habsburger Periode zum Unesco-Welterbe erklärt. „Die rekonstruierte Alte Brücke und die Altstadt von Mostar sind ein Symbol der Versöhnung, internationaler Zusammenarbeit und des Zusammenlebens verschiedener Kultur-, Volks- und Religionsgruppen“, heißt es von der UN-Organisation.