Bericht: Land investiert Millionen in Literaturarchiv Marbach

Die baden-württembergische Landesregierung hat einem Medienbericht zufolge den Weg zu umfangreichen Baumaßnahmen am Deutschen Literaturarchiv Marbach (DLA) freigemacht. Wie die „Südwest Presse“ (Mittwoch) berichtet, stimmte das Kabinett am Dienstag einer Vorlage von Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) zu, wonach das Land bis zu 73 Millionen Euro in die Kultureinrichtung investieren soll. Der Bund habe zuvor den gleichen Betrag in Aussicht gestellt.

„Die Planung umfasst neben dringend notwendigen Sanierungs-, Restrukturierungs- und Bestandserhaltungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden des DLA auch den Neubau eines Forschungsarchivs“, heißt es demnach in Olschowskis Kabinettsvorlage, aus der die Zeitung zitiert. Unter anderem sei ein Neubau für ein „Neues Tor zur Literatur“ geplant. Das Grundstück stelle die Stadt Marbach kostenlos zur Verfügung. Der Bau solle nicht nur umfangreiche Magazine und Büros beherbergen, sondern auch einen Konferenzbereich mit zentralem Empfang und Gastronomie.

Bis 2033 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, für die aktuell 131 Millionen Euro vorgesehen seien. Allerdings rechne das Land durch Baukostensteigerungen bereits mit bis zu 153 Millionen Euro Gesamtkosten. Die Differenz zu den von Bund und Land in Aussicht gestellten Mitteln solle durch private Zuwendungen geschlossen werden.

Am Donnerstag will das DLA in seiner Jahrespressekonferenz unter anderem über „Bauplanungen“ informieren. Das 1955 gegründete Literaturarchiv sichert in seinen Sammlungen nach eigenen Angaben „eine Fülle kostbarster und bedeutsamster Quellen der Literatur- und Geistesgeschichte von 1750 bis zur Gegenwart“. Es ist zugleich eine Forschungseinrichtung.

Mit derzeit rund 1.600 Nachlässen und Sammlungen von Schriftstellern und Gelehrten, auch aus Philosophie und Geistesgeschichte, 49 Archiven literarischer Verlage und über 450.000 bildlichen und gegenständlichen Stücken gehört das Archiv zu den führenden seiner Art weltweit. Die Bibliothek beherberge „die größte Spezialsammlung zur neueren deutschen Literatur“ und umfasse über 1,5 Millionen Medieneinheiten wie Bücher, Zeitschriften sowie Ton- und Bildträger.