Beratungsanfragen zu Diskriminierung erreichen Rekordhoch

Noch nie haben sich so viele Menschen an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gewandt wie im vergangenen Jahr. Doch das sei nicht einmal das vollständige Bild, heißt es dort.

Immer mehr Menschen wenden sich wegen Diskriminierungen an die zuständige Beratungsstelle des Bundes. Wie aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Jahresbericht der Antidiskriminierungsstelle hervorgeht, waren es 2023 mit 10.772 Menschen gut ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2019 habe sich die Zahl der Anfragen sogar mehr als verdoppelt.

Am häufigsten wandten sich Betroffene wegen rassistischer Diskriminierung an die Stelle (rund 3.400 Fälle). Danach kamen Anfragen zu Diskriminierungen wegen Behinderungen und chronischen Krankheiten (rund 2.000) und wegen des Geschlechts oder der Geschlechtsidentität (knapp 2.000). Auch Anfragen zu Alter (rund 1.100) sowie Religion und Weltanschauung (rund 600) nahmen zu.

Es sei davon auszugehen, dass weitaus mehr Fälle von Diskriminierung gar nicht gemeldet würden, erklärte die Antidiskriminierungsstelle. Die meisten Menschen würden Vorkommnisse nicht melden.