Bentz: „Fratze völkischer Gesinnungen“ passt nicht zum Christentum

Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz hat dazu aufgerufen, sich entschieden gegen Menschenfeindlichkeit zu stellen. Die Botschaft von der Auferstehung mache Mut, „aufrecht allem zu widerstehen, was geeignet ist, den Menschen niederzubeugen, seine Würde zu verletzen und ihn zu krümmen“, sagte Bentz am Ostersonntag im Paderborner Dom laut Redetext. Dabei verwies er etwa auf „die sich mit neuem Erschrecken zeigende Fratze völkischer Gesinnungen“. Dahinter stecke „ein Feind- und Exklusionsdenken, das nie mit unserem christlichen Menschenbild vereinbar ist“.

Bentz blickte auch auf die Situation im Nahen Osten und in der Ukraine. Der Terrorismus der Hamas habe Israel „in einer unglaublichen Weise traumatisiert“. „Die Folgen daraus sehen wir: kriegerische Gewalt und eine humanitäre Katastrophe.“ Der Erzbischof leitet der die Arbeitsgruppe „Naher und Mittlerer Osten“ der Kommission Weltkirche in der Deutschen Bischofskonferenz. Zur Ukraine sagte Bentz, der kriegerische Aggressor Russlands, Putin, bringe seit mehr als zwei Jahren Leid und Elend über die Menschen in der Ukraine. Es stelle sich die Frage, wie aus solchen Traumatisierungen in Zukunft etwas Besseres entstehen könne.

Der auferstandene Jesus könne den Blick weiten und dazu ermutigen, „mit Hoffnung und Entschiedenheit durch diese Welt gehen“, sagte Bentz. Dabei sei Ostern ist „nicht eine Hoffnung für ‚irgendwann einmal nach dem Tod‘, Ostern ist eine aufrechte Haltung hier und jetzt“, sagte er. Das Osterfest könne auch heute Perspektiven verändern. Die Macht der Liebe Gottes könne „aus dem krummen Holz, aus dem der Mensch geschnitzt ist, dennoch etwas Gerades zimmern“.

Mit Bentz hat das Erzbistum Paderborn nach fast eineinhalb Jahren Vakanz wieder einen Erzbischof. Er wurde vor drei Wochen in das Amt eingeführt. Der 57-Jährige ist Nachfolger von Hans-Josef Becker, der bereits 2022 mit 74 Jahren altersbedingt ausgeschieden war.