Benediktiner-Äbte beraten in Rom
Mehr als 200 Benediktiner-Klöster gibt es weltweit, jedes von ihnen ist selbstständig. Alle vier Jahre treffen sich die Benediktiner-Äbte zu einer internationalen Versammlung in Rom. Diesmal steht eine wichtige Wahl auf dem Programm.
In Rom beginnt an diesem Montag eine große Versammlung der Äbte des Benediktinerordens. Die Vertreter der nationalen und regionalen Verbände (Kongregationen) der Benediktinerabteien treffen sich im römischen Kloster Sant’Anselmo, wo ihr Ehrenoberhaupt, der Abtprimas, seinen Sitz hat. Dieses Amt hat seit 2016 der US-amerikanische Abt Gregory Polan inne. Sein Vorgänger war von 2000 bis 2016 der inzwischen verstorbene deutsche Abt Notker Wolf.
Die Äbte wählen bei ihrem Treffen erneut einen Abtprimas; dessen Amtszeit ist satzungsgemäß auf acht Jahre begrenzt, die Wiederwahl ist möglich. Der Abtprimas leitet die von allen Benediktinern gemeinsam finanzierte Abtei Sant’Anselmo in Rom und ist Großkanzler der dort ansässigen Päpstlichen Hochschule. Sie hat sich auf die Erforschung und Weiterentwicklung der kirchlichen Gottesdienstrituale (Liturgie) spezialisiert.
Zu den deutschen Teilnehmern des Kongresses zählen Franziskus Berzdorf, Abtpräses der Beuroner Kongregation, Jeremias Schröder, Abtpräses der Kongregation von St. Ottilien und aus Jerusalem Abt Nikodemus Schnabel. Als Gäste sind die Generaläbte des Zisterzienserordens, Mauro-Giuseppe Lepori, und des Trappistenordens, Bernardus Peeters, geladen.
Neben der Wahl des Abtprimas stehen finanzielle und strukturelle Entscheidungen für den Orden an, der in einigen Ländern Europas an gravierenden Nachwuchsproblemen leidet. Auch das Thema der Synodalität sowie eine Stärkung der sogenannten Laienbrüder, die Mönche, aber nicht Priester sind, stehen zur Debatte. Für den 18. September ist eine Begegnung mit Papst Franziskus ist geplant. Der Kongress der Äbte endet am 20. September mit einem Gottesdienst in der Abteikirche von Sant’Anselmo.