Beleites fordert leichtere Anerkennung für SED-Diktaturopfer
Sachsen-Anhalts Aufarbeitungsbeauftragter Johannes Beleites hat zum 35. Jahrestag des Mauerfalls eine bessere Versorgung von Opfern der SED-Diktatur gefordert. Insbesondere bei der Anerkennung von gesundheitlichen Folgeschäden brauche es deutliche Verbesserungen, erklärte Beleites am Mittwoch in Magdeburg. So müssten Diktaturfolgeschäden leichter anerkannt werden. Derzeit wird im Bundestag über eine Änderung der SED-Unrechtsbereinigungsgesetze beraten.
Die Öffnung der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze am 9. November 1989 bezeichnete der Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur als einen symbolischen Höhepunkt der Friedlichen Revolution. Zwar sei der 9. Oktober in Leipzig mit dem Sieg der Demonstranten der eigentliche Wendepunkt der friedlichen Revolution gewesen, der Mauerfall aber habe den Zusammenbruch der SED-Diktatur vor der Weltöffentlichkeit offensichtlich und unumkehrbar gemacht, betonte Beleites.
Er würdigte zudem die Gewaltlosigkeit an diesem Tag. Tausende Menschen, die sich an der Grenze versammelten, seien ebenso friedlich geblieben wie die von deren Ansturm überraschten Sicherheitskräfte. „Besonnenheit auf beiden Seiten rettete die friedliche Revolution in der DDR“, sagte Beleites weiter.
Der 9. November sei ein ambivalentes Datum, sagte er im Hinblick auf die Reichspogromnacht von 1938. „Der 9. November ist deshalb heute ein guter Anlass, über die vielen Irrwege der deutschen Geschichte und den Wert der schwer errungenen freiheitlich-demokratischen Grundordnung nachzudenken“, erklärte Beleites.