Bekenntnisgemeinschaft feiert Jubiläum

Mit einer Jubiläumstagung feiert die Lutherische Bekenntnisgemeinschaft in Mitteldeutschland am Samstag im Augustinerkloster Erfurt ihr 90. Bestehen. Die Tagung beginne mit einem Gottesdienst mit dem mitteldeutschen Landesbischof Friedrich Kramer, teilte das Landeskirchenamt am Montag in Erfurt mit. Im Anschluss würden unter anderem sieben unterschiedlichen Menschen – von der Schülerin bis zum DDR-Zeitzeugen – berichten, wofür sie einstehen.

Die Lutherische Bekenntnisgemeinschaft ist ein Gesprächskreis, der sich aus Gemeindegliedern und Hauptamtlichen zusammensetzt. Sie war bei ihrer Gründung 1934 Teil der Bekennenden Kirche, die im Widerstand gegen das NS-Regime stand und sich gegen die nationalsozialistische Unterwanderung der evangelischen Kirche durch die sogenannten Deutschen Christen wehrte. Die nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründete Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen hatte ihre Wurzeln in der Bekenntnisgemeinschaft.

Seit ihrer Gründung fühle sich die Gemeinschaft dazu verpflichtet, Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft kritisch zu begleiten und gemäß der Heiligen Schrift und ihrem Bekenntnis zu hinterfragen, hieß es. Die Tagung im Jubiläumsjahr nehme die Frage der Gründungsväter und -mütter auf, wofür der Einzelne stehe und was der Einzelne bekenne. Es stelle sich auch heute noch die Frage nach den Möglichkeiten, Position gegenüber Menschen zu beziehen, die wieder ähnliche Ansichten wie in der NS-Zeit vertreten.