„Bekennen, aber nicht bedrängen“

Die Evangelische Pop-Akademie in Witten bietet viele Weiterbildungen im Bereich der Popularmusik an. Das Angebot reicht von Gesang und Chor, Instrumente und Band bis hin zu Veranstaltungstechnik.

Singen – im Chor und allein – ist ein großer Bereich bei den Veranstaltungen der Evangelischen Pop-Akademie, die als Regionalstelle der Evangelischen Erwachsenenbildung Seminare und Workshops für alle Interessierten anbietet.
Singen – im Chor und allein – ist ein großer Bereich bei den Veranstaltungen der Evangelischen Pop-Akademie, die als Regionalstelle der Evangelischen Erwachsenenbildung Seminare und Workshops für alle Interessierten anbietet.Stiftung Creative Kirche

„So ein altes Gebäude hat seine eigenen Herausforderungen. Wir haben unseren Saal akustisch nachgerüstet und mussten dabei einige Auflagen beachten. Es gibt hier noch andere Mieter und deswegen dürfen beispielsweise Bands nicht immer proben“, sagt Sebastian Sendzik, Studienleiter an der Pop-Akademie. Den Saal zur Straße raus bespielt die Popakademie allein. Bis zu 30 Personen finden hier Platz. Ein Ort für Chorproben, Instrumentalprojekte und Einzelunterricht. „Hier ist fast ständig was los“, freut sich Sendzik. Den großen Saal im Gebäude teilt sich die Pop-Akademie mit der Hochschule. Letztere hat das Erstnutzungsrecht.

„Es gibt eine Schnittmenge zwischen uns und der Hochschule, aber auch eine klare Abgrenzung.“ Die Hochschule bildet als Einrichtung der westfälischen Landeskirche ausschließlich Studierende aus. Die Pop-Akademie, getragen von der Stiftung Creative Kirche, dagegen bietet als Regionalstelle der Evangelischen Erwachsenenbildung Westfalen und Lippe (EBW) eine Vielzahl von Weiterbildungen im Bereich der Popularmusik: Gesang und Chor, Gospel, Chorleitung, Instrumente und Band, Veranstaltungstechnik, Musik und kulturelle Vielfalt, Musik in Kitas und vieles mehr.

Angebote stehen allen Interessierten offen

Bei der Auswahl der Referentinnen und Referenten legen die Verantwortlichen viel Wert auf Qualität. „Niemand kann ungeprüft bei uns unterrichten“, betont Sendzik. Die Angebote selbst dagegen stehen allen Interessierten offen. Sebastian Sendzik: „Wir gehören zur evangelischen Kirche. Wir bekennen, aber bedrängen nicht. Die Musik ist immer ein Türöffner – warum nicht auch für die Kirche und ihre Botschaft?“

2017 nahm die Pop-Akademie ihre Arbeit in Witten auf. „Auch vorher haben wir schon Veranstaltungen angeboten, allerdings immer nur in Kooperation, weil wir keine Räume hatten“, erklärt Sebastian Sendzik. Die Kooperationen und anderen Orte sind geblieben, die feste Adresse als kultureller Treffpunkt ist dazugekommen. Mit der festen Adresse wurde die Pop-Akademie auch Regionalstelle des Ev. Erwachsenenbildungwerkes und erhält für die Bildungsarbeit nun auch Zuschüsse über das Weiterbildungsgesetz des Landes NRW.

Freude über Rückkehr von Präsenzangeboten

Auch für die Pop-Akademie war Corona eine einschneidende Erfahrung: „Wir haben viel online gemacht. Trotzdem hat die Pandemie die Teilnehmendenzahlen korrigiert. Diejenigen, die dabeigeblieben sind, sind die hoch Motivierten“, analysiert Sebastian Sendzik.

Jetzt freuen sich die Teilnehmenden, dass die Angebote – ohne Abstand und in Präsenz – stattfinden. Auch Sebastian Sendzik: „Ich erinnere mich an einen der ersten Workshops nach dem Lockdown. Es ging um die spezielle Gesangstechnik „Complete Vocal Technique“. 20 Leute im großen Saal, mit Abstand und voll motiviert. Die Teilnehmenden stimmten ein Lied an, das ich normalerweise überhaupt nicht mag. Das gemeinsame Singen, in einem Raum, alle achten und hören aufeinander – es war so eine Energie im Raum, ich hatte Gänsehaut.“