Behandlungsfehler: Mehr Verdachtsfälle in Niedersachsen

Einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zufolge ist die Zahl mutmaßlicher medizinischer Behandlungsfehler in Niedersachsen 2023 gestiegen. 2023 hätten Patienten der Kasse 518 Verdachtsfälle gemeldet, im Jahr zuvor 468, teilte die Kasse am Donnerstag in Hannover mit. Rund ein Drittel der Fälle des vergangenen Jahres betrifft der Statistik zufolge den chirurgischen Bereich (164 Fälle), gefolgt von 63 Fällen im Bereich Zahnmedizin und 43 Fällen in der Allgemeinmedizin. Bei ungefähr jedem dritten Fall bestätige sich der Verdacht im Laufe der Überprüfung, hieß es.

Fehler im Gesundheitssystem könnten weitreichende Folgen haben, sagte Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen. Es sei richtig, dass „im Rahmen der geplanten Krankenhausreform Qualitätsaspekte in der stationären Versorgung künftig eine größere Rolle spielen sollen“. Hochspezialisierte Leistungen sollten in Krankenhäusern erbracht werden, die „qualitativ, personell und technisch optimal“ für die jeweilige Behandlung ausgestattet seien, sagte Jacob. Das könne dazu beitragen, Behandlungsfehler zu vermeiden.