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Begegnung

Wer hätte das gedacht? 70 Jahre nach dem Holocaust finden in Berlin internationale jüdische Sportwettkämpfe statt. Wenn in diesen Tagen bei den „Maccabi Games“ mehr als 2000 Athleten aus 36 Ländern um Titel kämpfen, ist das ein erfreuliches Signal für das Zusammenleben von Juden und Nichtjuden in Deutschland.

Das alles kann leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Antisemitismus noch immer nicht überwunden ist. Es gibt ihn in verschiedenen Ausprägungen – in Gestalt krakeelender Neonazi-Horden ebenso wie in der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft, wie der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, kürzlich bedauerte (Seite 4). Dagegen, so Schuster, müsse man Aufklärung und Begegnung setzen.
Die Maccabi-Games ermöglichen Begegnung. 65 Jahre nach der Gründung des Zentralrats der Juden und 50 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland, könnten sie ein weiterer Schritt sein auf dem Weg wachsenden gegenseitigen Vertrauens. Zu wünschen ist es.