In Zürich liegt ein Schatz: die “Breslauer Schriften”. Teilweise sind die Bücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Der Bestand enthält Talmud-Literatur und auch Werke der Philosophie und Mathematik. Nun gibt es Pläne.
Eine bedeutende Sammlung jüdischer Schriften in Zürich soll restauriert und digitalisiert werden. Dabei handelt es sich um 6.000 bis 7.000 Bücher des früheren Jüdisch-Theologischen Seminars in Breslau (Wroclaw), die “Breslauer Schriften”, wie der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) mitteilte. In der Schweiz seien sie ein Kulturerbe von nationaler Bedeutung. Dazu gehörten Thora- und Talmud-Literatur sowie Werke der klassischen Literatur, Philosophie, Astronomie, Mathematik und christliche Schriften. Enthalten seien Exemplare aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
“Es ist ein wichtiger Teil des deutschsprachigen Judentums und von unschätzbarem Wert”, sagte SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Von den Schriften haben nur wenige den Raubzug der Nazis überlebt.” Der Bestand in der Schweiz lagert in der Bibliothek der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich, wohin er nach der Schoah gelangt war. Fünf bis sechs Millionen Schweizer Franken, umgerechnet rund 5,4 bis 6,5 Millionen Euro, wird das Vorhaben Kreutner zufolge kosten. Es werden sich demnach vermutlich der Kanton Zürich und die Stadt beteiligen, der Rest müsse noch aufgebracht werden.