Bayerns Brauereien kämpfen um ihren Spitzenplatz in Deutschland

Am 23. April 1516 unterzeichnete Bayern-Herzog Wilhelm IV. das Reinheitsgebot. Seither dürfen fürs Bierbrauen nur Hopfen, Malz und Wasser verwendet werden. Eine bewährte Methode, aber es gibt Absatzprobleme.

Die bayerischen Brauereien haben 2023 auf dem deutschen Markt überdurchschnittlich an Beliebtheit eingebüßt. Um 3,2 Prozent ging der Absatz bayerischen Bieres im Bundesgebiet zurück, wie das Landesamt für Statistik am Montag in Fürth mitteilte. Ins Ausland seien nur 0,5 Prozent weniger Gerstensaft verkauft worden. In den EU-Ländern habe es sogar ein Plus von 3 Prozent gegeben.

Dennoch konnten die Braustätten des Freistaats ihre deutschlandweite Spitzenstellung behaupten. Mit 23,4 Millionen Hektoliter setzten sie den Angaben zufolge zum zehnten Mal in Folge am meisten Bier ab und landeten noch vor ihren nordrhein-westfälischen Kollegen. Diese kamen demnach auf 21,2 Millionen Hektoliter. Die Zahl der Betriebe in Bayern blieb mit 622 annähernd stabil. Nur 5 Brauereien mussten demnach 2023 schließen.

Die insgesamt ernüchternden Absatzzahlen wurden zumindest durch den Eigenverbrauch ein Stück kompensiert. Der als Haustrunk untentgeltlich und steuerfrei an die Beschäftigten der Brauereien abgegebene Anteil stieg gegenüber 2022 um 2,4 Prozent auf fast 49.000 Hektoliter Bier.