Bayerischer Lehrerverband warnt vor Radikalisierung der Gesellschaft
Vor dem Hintergrund des versuchten Terroranschlags in München am Donnerstag hat der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) vor einer zunehmenden Radikalisierung der Gesellschaft gewarnt. „Dass der Angriff sich kurz vor Schuljahresbeginn ereignete, wird auch in die Schulen und Bildungseinrichtungen hineinwirken“, sagte dessen Präsidentin Simone Fleischmann am Sonntag laut Mitteilung in München. „Genau dort, wo unsere Kinder und Jugendlichen einen sicheren Raum für Bildung, Entwicklung und ein friedliches Miteinander finden sollten, treffen uns die Auswirkungen der Radikalisierung besonders hart.“
Man könne davon ausgehen, dass dieser Angriff in vielen Klassenzimmern nachwirken werde. Genau jetzt sei es an der Zeit, die Demokratie mit aller Kraft zu stärken: „Unsere Schulen müssen Orte des Miteinanders, des Austauschs, der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens bleiben. Kinder und Jugendliche sollen sich in diesen Räumen sicher fühlen, Freude am Lernen entwickeln und ohne Angst vor Gewalt aufwachsen können.“
Am Donnerstagmorgen hatte ein 18-jähriger österreichischer Staatsangehöriger am israelischen Generalkonsulat in München mehrere Schüsse abgegeben. Die Polizei tötete den Angreifer. Die Münchner Generalstaatsanwaltschaft geht von einem versuchten Terroranschlag aus. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bestätigte am Freitag gegenüber Bayern2, dass bei dem Schützen ein islamistischer Hintergrund vermutet werde. Die österreichische Polizei und Justiz hätten sich schon im vergangenen
Jahr mit dem Mann beschäftigt. Dabei sei „sehr viel Propagandamaterial“ der Terrororganisation „Islamischer Staat“ auf seinem Handy gefunden worden. (00/2657/08.09.2024)