Bayerischer Bibliothekspreis geht nach Rosenheim und Bad Aibling
Die Stadtbibliothek Rosenheim erhält den Hauptpreis des Bayerischen Bibliothekspreises 2023. Der Sonderpreis geht an die Stadtbücherei Bad Aibling. Das teilte das bayerische Kunstministerium am Dienstag in München mit. Kunstminister Markus Blume (CSU) sagte: „Vom Vorlesefriseur über das Lesecafe bis zur Bibliothek der Dinge: Die Preisträger aus Rosenheim und Bad Aibling begeistern mit ihrem vielseitigen Angebot und originellen Aktionen Groß und Klein.“ Sie zeigten, dass Bibliotheken mehr seien als Schatzkammern des Wissens – nämlich auch Wohlfühlorte, lebendige Zentren der Gemeinschaft und gesellschaftliche Impulsgeber. Dort werde kulturelle Bildung gelebt.
Der Hauptpreis, dotiert mit 10.000 Euro, wird für ein innovatives Bibliotheksangebot vergeben, wie es hieß. Den Sonderpreis, dotiert mit 5.000 Euro, gibt es demnach für einzelne zukunftsweisende Bibliotheksvorhaben.
Die Stadtbibliothek Rosenheim würdigte die Jury als „ein Kommunikationszentrum in zentraler Innenstadtlage mit hoher Aufenthaltsqualität auf allen Etagen sowie hochwertiger und innovativer Ausstattung“. Sie zeichne sich durch ein differenziertes alters- und zielgruppenspezifisches Angebot im Bereich der Leseförderung aus. Überzeugend sei zudem das Projekt „StadtLeben“, durch das die Stadtbibliothek viele neue Kooperationspartner habe gewinnen und sich als Impulsgeber für die Innenstadtentwicklung habe etablieren können. Die Jury hob zudem den Social-Media-Auftritt lobend hervor.
Die Stadtbücherei Bad Aibling überzeugte die Jury mit ihrem jahrelangen Einsatz gegen Ausgrenzung und ihrem Fokus auf aktuelle Themen. Dieser zeige sich in Veranstaltungen, Lesungen und im Medienbestand. „Die Stadtbücherei war ferner maßgeblich an der Gründung und Organisation der Max-Mannheimer-Kulturtage beteiligt, die seit 2018 jährlich stattfinden und sich einen überregionalen Namen gemacht haben“, hieß es.
Auch punkte die Stadtbücherei Bad Aibling mit ungewöhnlichen Aktionen wie einer Kooperation mit einer Berufsintegrationsklasse. „In diesem Rahmen schnitt der ‚Vorlesefriseur‘ Danny Beuerbach in der Bücherei Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund die Haare, während sie Texte in ihrer Heimatsprache vorlasen.“
Der Bayerische Bibliothekspreis wird vom Kunstministerium und dem Bayerischen Bibliotheksverband vergeben.