Seit Kurzem gehört ein seltenes Mappenwerk von Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) zum Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek. Mit Hundertwassers „Nana Hyaku Mizu“ erweitere man die Künstlerbuch-Sammlung um ein hochrangiges Kunstwerk, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Mappe, die in einer Auflage von nur 200 Exemplaren erschien, war bislang in keiner deutschen Institution nachweisbar. Das bedeutende Werk besteht aus einer großformatigen, aufwendig gestalteten Holzkassette, die sieben Farbholzschnitte enthält, teilte die Bayerische Staatsbibliothek weiter mit.
Bereits der Titel „Nana Hyaku Mizu“ – übersetzt „Sieben Hundertwasser“ – nehme Bezug auf Hundertwassers Namen und mache die zentrale Stellung der Mappe in seinem Gesamtwerk deutlich. Die einzelnen Blätter bestechen den Angaben zufolge durch ihre Farbenpracht und die für Hundertwasser typischen, organisch-spielerischen, spiral- und schichthaften Formen. Das Werk sei ab 1966 über einen Zeitraum sieben Jahren entstanden. Als erster europäischer Künstler hatte er mit bedeutenden japanischen Holzschneidern und Druckern zusammengearbeitet, vermittelt durch Hundertwassers japanische Ehefrau.
Mit rund 14.000 Titeln ist die Künstlerbuch-Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek eine der größten und bedeutendsten weltweit. Die Sammlung, die seit 1915 gezielt aufgebaut wird, dokumentiert die ganze Vielfalt der zeitgenössischen Kunst. Sie umfasst Originalwerke unter anderem von Andy Warhol, Joseph Beuys, Joan Miró, Pablo Picasso oder auch Keith Haring. (2444/24.07.2025)