Bayerische Justiz will jüdische Sportler besser schützen

Bayern will jüdische Sportlerinnen und Sportler besser vor antisemitischen Übergriffen schützen. „Deutschland und die Welt erleben nach dem 7. Oktober 2023 die schlimmste Welle von Antisemitismus seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, die auch vor Sportplätzen keinen Halt macht“, sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU) am Mittwoch laut Mitteilung. Es sei nicht hinnehmbar, dass Vereine in Deutschland ihren Spielbetrieb zeitweise einstellen mussten oder sich Spielerinnen und Spieler nicht mehr mit dem Makkabi-Trikot ins Training trauten. Eisenreich unterzeichnete am Mittwoch in München eine Vereinbarung mit Makkabi Deutschland, dem jüdischen Dachsportverband, zum besseren Schutz von jüdischen Sportlern.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, sagte, dass Sport nicht nur ein entscheidender Faktor in der Prävention von Antisemitismus sei. Er müsse auch wehrhaft sein gegen die Feinde der offenen Gesellschaft. Nur so könne der sportliche Wettkampf auch zu einem Schulterschluss werden.

Makkabi-Präsident Alon Meyer sagte, dass der gesellschaftliche Kampf gegen Antisemitismus bei zivilgesellschaftlichem Engagement beginne und nicht erst bei der Strafverfolgung. Die erschreckenden Bilder aus Paris oder Amsterdam zeigten, dass sich antisemitischer Hass in der Gesellschaft zu normalisieren drohe und auch islamistische Einflussnahme auf einen gefährlichen Nährboden treffe.

Ziel der Kooperation zwischen bayerischer Justiz und Makkabi Deutschland ist die Meldung von Straftaten – egal ob sie in der digitalen Welt oder analog in einer Sporthalle oder auf einem Spielfeld begangen werden. Dazu gehören herabwürdigende oder diskriminierende Äußerungen oder Handlungen gegen Menschen etwa in Bezug auf Hautfarbe, Religion, Nationalität, ethnische Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung oder eine Behinderung. „Der Rechtsstaat muss klare Grenzen setzen und Jüdinnen und Juden schützen“, sagte Minister Eisenreich. (00/3682/20.11.2024)