Die Caritas schaltet sich in die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht ein. Und macht einen Alternativvorschlag.
Wer in Deutschland einen Freiwilligendienst leisten will, sollte einen Rechtsanspruch darauf haben. Dafür spricht sich die Caritas in Bayern mit Blick auf die Debatten um eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht aus. Der Rechtsanspruch sollte mit einer verbindlichen Beratung für alle jungen Menschen vor ihrem Schulabschluss gekoppelt werden, so der katholische Wohlfahrtsverband.
“Damit mehr junge Menschen zu sozialen Diensten an der Gesellschaft oder zum Wehrdienst finden, braucht es keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht oder eine allgemeine Dienstpflicht für alle”, sagte Landes-Caritasdirektor Andreas Magg. “Unsere Erfahrungen in ganz Bayern zeigen, dass junge Menschen sehr wohl bereit sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen.” Ein freiwilliges Jahr im sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereich, bei der Bundeswehr oder im Katastrophenschutz stärke die persönliche Orientierung und zugleich den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Laut Caritas absolvieren jährlich rund 100.000 junge Menschen in Deutschland einen Freiwilligendienst. Mit einem Rechtsanspruch und einer verbindlichen Beratung ließe sich diese Zahl verdoppeln, so Magg. “Ein verpflichtendes Modell erzeugt Widerstände, ein freiwilliges Modell aber erzeugt Engagement.”