Bayerische Bischöfe rufen an Ostern zu Mut und Zuversicht auf

Die Auferstehung Jesu bringt eine Dynamik mit sich, von der sich die Gläubigen anstecken lassen sollten. Sie trage dazu bei, trotz aller Katastrophen nach vorn zu schauen.

Bayerns Bischöfe haben die österliche Botschaft als eine Botschaft der Hoffnung bezeichnet. Auch wenn immer wieder Gegenbewegungen aufkämen, sei durch „den Tod und die Auferweckung Jesu von Nazareth eine Dynamik in die Geschichte eingetragen, die nie wieder zurückgenommen werden kann“, sagte der Münchner Kardinal Reinhard Marx im Münchner Liebfrauendom. Das Reich Gottes sei erkennbar, wo Mut zur Zukunft gelebt werde und nicht nostalgische Träumereien der Vergangenheit gepflegt würden.

Angesichts einer Wiederkehr von Gewalt und Krieg, von Hass, Polarisierung und Verschwörungstheorien könne jedoch leicht das Gefühl aufkommen, dass sich die „Geister der Vergangenheit“ niemals abschütteln ließen, räumte Marx ein: „Der Lauf der Weltgeschichte ist nicht immer nur ein Fortschritt zum Besseren hin. Trotz aller Rückschläge sollten sich Christinnen und Christen aber im Vertrauen auf die Osterbotschaft dafür einsetzen, dass die Welt ein Ort werde, wo die Angst vertrieben werde und der Weg in die Freiheit möglich sei.

Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl betonte, „die Auferstehung Jesu Christi ragt in unsere oft so düster erscheinende Welt hinein und macht sie hell“. Auch wenn die Eindrücke der Menschen geprägt seien von Schmerzen oder Trauer, Enttäuschung über Treulosigkeit und Verrat, sei die Botschaft des Lebens nicht totzukriegen. Weil Christus auferstanden sei, habe der Tod keine Macht mehr über die Menschen und verliere seine letzte Bedrohung.

In Eichstätt ermutigte Bischof Gregor Maria Hanke, die Osterbotschaft auch heute als etwas Revolutionäres zu sehen. Dazu brauche es Zeuginnen und Zeugen der Auferstehung in der Kirche: „Männer und Frauen, in deren Herzen der Osterglaube wirkt und die dem Kommen des Herrn Wegbereiter sind.“ Auch der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer betonte: „Jesus braucht Zeugen, die in der Welt von seinem Leben, von seiner Liebe – in Wort und Tat – Zeugnis geben, unerschrocken dazu stehen, dass in ihm der Sinn des Lebens und Grund zu größter Freude besteht.“

Der Augsburger Bischof Bertram Meier rief die Christen zum Einsatz gegen Abtreibung und Sterbehilfe auf. Es brauche Stimmen, die auf der Seite der Schwachen stünden: „Nicht wir sind Herren über Leben und Tod. Nicht wir sind es, die das Leben geben und es uns wieder nehmen können. Unser Leben ist weniger Tat als vielmehr Gabe, weniger unser Werk als vielmehr Geschenk.“

Im Passauer Stephansdom erinnerte Bischof Stefan Oster an den großen Stein, der vom Grab Jesu weggewälzt worden war. Ähnlich diesem Stein würden Ängste vor der Zukunft, vor dem Krieg, vor dem Klimawandel, aber auch Selbstzweifel und Depression die Seele des Menschen belasten. Doch wenn die Gläubigen sich vom auferstandenen Herrn berühren ließen, dann bringe ihnen dieser neue Zuversicht.

Der Würzburger Bischof Franz Jung ging in seiner Predigt auf Maria Magdalena ein, die am leeren Grab ihren Namen höre, sich umwende und erkenne, was mit Jesus passiert sei. Damit eröffne sich ihr eine neue Perspektive. Einen solchen Perspektivwechsel könne man nicht machen und erzwingen: „Man kann nur den Weg dorthin öffnen in Geduld.“