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Baustelle Erinnerung

Am 15. Februar jährt sich zum 75. Mal die Bombardierung von Cottbus. Hunderte alliierte Bomber überflogen die Stadt zur Mittagsstunde. Alljährlich erinnern Menschen, Vereine und Einrichtungen daran. Auch in diesem Jahr

Von Marion Hirche

Die Bilanz der Bomben im Februar 1945: 1000 Tote, 2500 Verwundete, 356 zerstörte Häuser, darunter der Bahnhof und das Krankenhaus, und 13000 obdachlose Menschen auf einen Schlag. Äußerlich erinnert heute in der Stadt nichts mehr an die Verwüstungen von damals.

Das Cottbuser Krankenhaus gehört heute zu den modernsten in Brandenburg und im Herbst 2019 endeten die Umbau- und Modernisierungsarbeiten am Cottbuser Bahnhof. Steht man auf dem neuen Bahnhofsvorplatz zwischen den Bussen und Straßenbahnen, kann man die komplett sanierte Lutherkirche sehen. Der Cottbuser Sakralbau, der vor 75 Jahren stark zerstört wurde.

Auch hier ist alles neu. „Die gesamte Entkernung haben wir selbst bewältigt“, berichtet Gemeinde­kirchenratsmitglied Dieter Löbens. Nach dem Weggang des Pfarrers hat er das Baugeschehen koordiniert. Seit September 2019 ist alles fertig. Hunderte Menschen und fast ausschließlich einheimische Firmen haben hier ihre Handschrift hinterlassen. Dach, Fenster, Fassade. Im Oktober 2018 begannen die  Arbeiten im Innern der Kirche. Auch die Elektronik wurde gemacht: „Zeiten, wo wir einen Korb voller Sicherungen zur Vorsorge für den Weihnachtsgottesdienst bereitstellen mussten, sind nun zum Glück vorbei“, erzählt Gemeindeglied Annette Löbens.

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Die Cottbuser haben mitgeholfen, ihre Stadt wieder aufzubauen. Doch auch wenn die Stadt wieder strahlt, in den Köpfen herrscht zum Teil noch Dunkelheit. Christoph Polster, ehemaliger Pfarrer in Cottbus, hat sich jetzt als Rentner der Aufklärungsarbeit über das Unrecht durch die vergangenen zwei Diktaturen, die die Menschen in Cottbus erlebt haben, verschrieben.

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