Baumgartner: Wer an seine Verstorbenen denkt, den begleiten sie

Monika Baumgartner (72), Schauspielerin, ist froh, in ihrer Paraderolle als Mutter des ZDF-„Bergdoktors“ nicht auf der Intensivstation geendet zu sein. „Als ich das Drehbuch las, dachte ich zuerst: Die schreiben mich aus der Serie raus! Aber ich wurde – zum Glück! – schnell beruhigt, dass es nur ein dramaturgischer Kniff ist“, sagte Baumgartner der in München erscheinenden Illustrierten „Bunte“. Auf die Frage, wie sie selbst mit dem Tod umgehe, sagte die Künstlerin: mit dem Gedanken, dass es irgendwie weitergehe. „Die Verstorbenen begleiten uns, solange wir an sie denken.“

Der Tod ihres Kollegen Elmar Wepper habe sie jüngst aber nachdenklich gemacht, sagte Baumgartner. „Wir sind alle endlich und die Einschläge kommen näher.“ Ihrer Ansicht nach hat Trauer in der Gesellschaft immer weniger einen Platz. Viele Menschen wollten mit dem Thema nichts zu tun haben. Auch trauere jeder anders, einige nach außen, andere still. „Ich versuche, die Menschen in meinen Gedanken lebendig zu halten.“ So habe sie in ihrem Büro ein großes Bild ihrer Mutter aufgestellt. Mit ihr halte sie morgens immer Zwiesprache. „Sie fehlt mir sehr.“ Auch wenn sie wisse, dass ihre Mutter nicht mehr lebe, sei diese als Mensch in ihrem Geist noch präsent.

Baumgartner berichtete, ihr Testament und eine Patientenverfügung schon lange gemacht zu haben: „Es beruhigt mich, dass alles geregelt ist.“ Sie habe so viele Familien gesehen, in denen es nach dem Tod zum Streit gekommen sei; das wolle sie nicht. An ein Leben nach dem Tod habe sie früher geglaubt, „aber heute bin ich mir nicht mehr so sicher“.