Bauhaus-Universität benennt Audimax nach Maurice Halbwachs

Die Bauhaus-Universität benennt ihr Auditorium Maximum nach dem französischen Soziologen und Philosophen Maurice Halbwachs (1877-1945). Ab Dezember solle der größte Hörsaal der Hochschule den Namen „Maurice-Halbwachs-Auditorium“ tragen, teilte die Hochschulleitung am Mittwoch in Weimar mit.

Sie ehre Halbwachs als einen bedeutenden Wissenschaftler, Akademiker und global denkenden Menschenfreund. Zugleich würdige sie stellvertretend damit alle Opfer der Gewaltherrschaft des deutschen Nationalsozialismus und wende sich gegen alle Formen totalitärer Gewalt.

Demnach war Halbwachs im Sommer 1944 verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar deportiert worden. Hier sei er im März 1945 an den Folgen der Lagerhaft gestorben. Bis heute gebe es in der Stadt Weimar keinen Erinnerungsort, an dem dieser bedeutende Wissenschaftler gewürdigt werde. Die Bauhaus-Universität Weimar übernehme damit Verantwortung gegenüber der Geschichte und habe sich zur Umbenennung des Hörsaals entschieden.

Halbwachs’ Studien zur Theorie des kollektiven Gedächtnisses gelten den Angaben zufolge bis heute als richtungsweisend. Daneben sei der Wissenschaftler auch als ein Wegbereiter des deutsch-französischen akademischen Austauschs sowie des interkonfessionellen Dialogs bekannt, hieß es. Vor seiner Deportation habe der Soziologe unter anderem an der Université de Strasbourg und an der Sorbonne in Paris gelehrt. Die Bauhaus-Universität Weimar will die Umbenennung des zentralen Orts ihres Universitätslebens in einem Festakt am 4. Dezember vornehmen.