Artikel teilen:

Barmer: Nur jedes zweite Kind in Hamburg ist bei der Zahnvorsorge

In Hamburg geht nur jedes zweite Kind regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen in die Zahnarztpraxis. 54,5 Prozent der Mädchen und Jungen im Alter von bis zu neun Jahren hätten 2023 eine Prophylaxe-Untersuchung wahrgenommen, teilte die Barmer-Krankenkasse am Dienstag in Hamburg mit. Die Daten gehen auf den Barmer-Zahnreport zurück.

„Der Glaube, Karies an Milchzähnen sei unproblematisch, weil sie ausfallen, ist gefährlich. Ein gesundes Milchzahngebiss ist entscheidend für gesunde, bleibende Zähne“, sagte Susanne Klein, Barmer-Landesgeschäftsführerin in Hamburg. Kariesbakterien könnten sich von Milchzähnen auf bisher nicht durchgebrochene, bleibende Zähne übertragen und dort Karies verursachen. Zudem seien Milchzähne nicht nur Platzhalter für die folgenden Zähne, sondern unter anderem auch wichtig für die Sprachentwicklung. Deshalb sei es wichtig, Zahnkrankheiten möglichst frühzeitig zu entdecken.

Unter den Kleinkindern im Alter von bis zu vier Jahren hatte nur rund ein Drittel (39 Prozent) eine Zahnarzt-Prophylaxe. Das sei ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, hieß es. Seit 2019 sei der Anteil der Kleinkinder in Hamburg, die einen Vorsorgetermin wahrnehmen, um 50 Prozent gestiegen. „Der erste Zahnarztbesuch sollte im ersten Lebensjahr erfolgen. So wird der Grundstein für eine gute Mundgesundheit gelegt und das Kind an den Zahnarzt gewöhnt“, erklärte Klein.

In Schulen und Kindergärten in Hamburg gebe es regelmäßig Gruppenprophylaxen für Kinder, die sie zur Zahn- und Mundpflege motivieren und anleiten sollen. Trotzdem sei es wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern regelmäßig zum Zahnarzt gehen. Ab Januar 2026 werden die Ergebnisse der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen auch im Kinderuntersuchungsheft (gelbes U-Heft) vermerkt.