Bätzing zu jüdischem Neujahrsfest: Antisemitismus nicht hinnehmen

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana zur Bekämpfung des Antisemitismus aufgerufen. Die Aufklärung und Ahndung antisemitischer Straftaten sei Aufgabe der Polizei und der Justiz, erklärte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Georg Bätzing in einem am Montag veröffentlichten Brief an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster: Doch die Bekämpfung des Antisemitismus im Alltag „ist Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger in einer demokratischen Gesellschaft.“

„Niemand von uns darf antisemitische Reden und Angriffe widerspruchslos hinnehmen“, betonte Bätzing. Die Zunahme antisemitischer Angriffe nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hätten ihn wie viele andere auch zutiefst verstört. Nicht zuletzt hätten die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in Europa die Grenzen des Sagbaren in Richtung Hass und Menschenverachtung verschoben, fügte der Limburger Bischof Bätzing hinzu.

Auch der Wunsch nach Frieden sei in diesem Jahr von besonderer Dringlichkeit, erklärte Bätzing: „In meinen Gedanken und Gebeten bin ich bei den israelischen Geiseln, die noch immer unter furchtbaren Umständen von der Hamas gefangen gehalten werden.“ Er denke auch an die Angehörigen und Freunde derer, die am 7. Oktober 2023 und danach brutal ermordet wurden, und an jene, die durch den Terroranschlag verletzt wurden: „Ich hoffe, dass die überlebenden Geiseln bald wieder frei sind und auch der Krieg mit seinen vielen zivilen Opfern ein schnelles Ende findet.“

In den jüdischen Gemeinden weltweit feiern Juden Anfang Oktober das Neujahrsfest Rosch Haschana („Haupt des Jahres“). Das Fest beginnt mit dem Sonnenuntergang am 2. Oktober und endet beim Einbruch der Dunkelheit am 4. Oktober. Typisch für das Fest ist das Blasen des Widderhorns, des Schofars, mit dem zu Gebet und Buße aufgerufen wird. Das Neujahrsfest erinnert Juden an den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel.