Bärfuss übergibt Vorlass an Schweizerisches Literaturarchiv
Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss (51) übergibt sein privates Archiv an das Schweizerische Literaturarchiv. Der Vorlass umfasst Entwürfe und Rechercheunterlagen, unveröffentlichte Texte, Reden und Dokumente zu Bärfuss‘ Kulturarbeit, wie das Archiv am Dienstag in Bern mitteilte. Bärfuss habe sich für eine frühzeitige Übergabe entschieden, weil er auf eine Debatte und Auseinandersetzung mit den von ihm literarisch behandelten Themen hoffe.
Bärfuss stammt aus Thun und verfasste rund 30 Theaterstücke sowie mehrere Romane. Wiederkehrende Themen sind soziale Ungleichheit, Armut und Migration. Bekannt wurde er mit seinem Buch „Koala“ über zwei Brüder, von denen einer sich das Leben nimmt. In „Hundert Tage“ setzte sich Bärfuss mit dem Völkermord in Ruanda auseinander. Sein jüngstes Buch „Die Krume Brot“ beschreibt den alltäglichen Kampf ums Überleben einer Migrantin in der Schweiz der 1970er Jahre. 2019 gewann Bärfuss den Georg-Büchner-Preis.
Das 1991 gegründete Schweizerische Literaturarchiv betreut nach eigenen Angaben derzeit rund 400 Nachlässe, Archive und Autorenbibliotheken von Autoren des 20. und 21. Jahrhunderts. Das Archiv ist Teil der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern.