Baerbock: Todesurteil gegen Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd „absolut inakzeptabel“

Der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd ist in Teheran zum Tode verurteilt worden – nachdem er 2020 aus Dubai in den Iran entführt wurde. Außenministerin Baerbock kündigt eine „deutliche Reaktion“ an.

Außenministerin Annalena Baerbock
Außenministerin Annalena BaerbockImago / Chris Emil Janßen

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat das iranische Todesurteil gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd als „absolut inakzeptabel“ kritisiert. Die Verhängung der Todesstrafe werde „eine deutliche Reaktion zur Folge haben“, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Die Ministerin forderte den Iran auf, das Urteil zu korrigieren und von der Todesstrafe abzusehen.

Bei einem Besuch in der türkischen Erdbebenregion sagte Baerbock, die Nachricht aus dem Iran sei schockierend. Das Urteil widerspreche jeglichem internationalen Recht und den Menschenrechten. „Und deswegen verurteilen wir das aufs Schärfste“, sagte sie.

„Kein fairer Prozess“

Baerbock erklärte schriftlich, Jamshid Sharmahd habe „zu keinem Zeitpunkt nur den Ansatz eines fairen Prozesses“ gehabt. Das Auswärtige Amt habe sich „seit seiner unter höchst fragwürdigen Umständen zustandegekommenen Festnahme immer wieder und hochrangig“ für ihn eingesetzt. „Diese intensiven Bemühungen wurden von Iran missachtet, der konsularische Zugang und auch der Zugang zu den Prozessterminen wurden uns immer wieder verweigert.“

Jamshid Sharmahd ist laut Amnesty International in Deutschland aufgewachsen und besitzt die deutsche und die iranische Staatsbürgerschaft. Der 68-Jährige wurde den Angaben nach 2020 wegen Kontakten zu einer Oppositionsgruppe in einer Geheimdienstoperation aus Dubai in den Iran entführt.